Eine Spritzfahrt mit David Alaba
Dass der FC Bayern gerne zeigt, was er hat, ist nicht neu. Kein Zufall, dass die großen Stars des deutschen Nobelvereins auch in den adäquaten Fahrzeugen des Klub-Partners und Automobilherstellers aus Ingolstadt mit den passenden Kennzeichen sitzen. Die Buchstaben „DM“ sind in diesem Jahr auf jedem Bayern-Fahrzeug zu finden und stehen für „Deutscher Meister“. Und sollte wieder einmal Dortmund oder gar ein anderer Klub den Bayern den Meisterteller wegschnappen? Parat ist die logische Lösung: „RM“ – „Rekordmeister“.
Erfolgsverwöhnt
Zwei Mal Deutscher Meister, zwei Mal Pokalsieger, Champions-League-Sieger, zwei Mal Fußballer und jetzt auch Sportler des Jahres in Österreich. Und das alles mit nur 21 Jahren. „Ich muss mich bei allen bedanken, die mich gewählt haben“, sagt Alaba beim Besuch des KURIER in München und einer kurzen gemeinsamen Rundfahrt in seinem Boliden. „Es ist ja kein Geheimnis, dass wir eine Ski- und Wintersportnation sind und dass Marcel Hirscher und Gregor Schlierenzauer genauso Großes geleistet haben.“
Persönlich kennengelernt hat er seine beiden größten Mitstreiter um den Titel ob der vielen Termine der Vorzeigesportler noch nicht. Toni Polster hingegen schon. Polster war 1997 der letzte Fußballer, der diese Auszeichnung in Österreich entgegennehmen durfte. „Ein cooler und lustiger Typ. Er hat viel getan für Österreich. Da will ich einmal hinkommen“, sagt ein fast demütiger Alaba. „Und er war zwei Mal bei einer WM dabei. Das ist mein Ziel.“
Ob er die Niederlage in Schweden schon verdaut hat? „Ja, größtenteils schon. Solche Momente gehören im Fußball eben genauso dazu wie die schönen. Ich versuche einfach, das Beste daraus mitzunehmen.“
Dass sich Koller für seine Entscheidung Zeit genommen hat, kann Alaba gut verstehen. „Ich glaube nicht, dass er dafür kritisiert werden sollte. Dass das seine schwerste Entscheidung bisher war, kann ich bei den Angeboten, die er hatte, nachvollziehen.“
Nicht ganz so schwer wird die Entscheidung für Alaba selbst, ob er das neue Vertragsangebot seines Klubs annehmen wird. „Die Gespräche laufen und Bayern ist mein erster Ansprechpartner. Zu vermelden gibt es aber nichts“, versichert der 30-fache Teamspieler, der ohnehin noch bis 2015 an die Bayern gebunden ist.
Frischer Wind
Ein Klubwechsel ist aber ebenso unwahrscheinlich wie ein Motivationseinbruch bei den Bayern, die trotz der drei Titelgewinne in diesem Jahr nicht nachlässig werden. „Die Mannschaft ist genauso hungrig wie vor einem Jahr. Wir haben wieder die gleichen Träume.“ Klingt fast wie eine Drohung. Wieder Meister? Noch einmal Champions-League-Sieger?
„Wer weiß“, sagt Alaba. „Die Karten sind neu gemischt. Wir haben mit Guardiola einen neuen, frischen Wind bekommen.“ Und der verbläst auch bei Alaba nicht die gute Laune, wenn er seinen Schützling aus Österreich so lobt wie am vergangenen Freitag. „David hat diese Auszeichnung verdient. Er ist eine der besten Personen, die ich in meiner Karriere getroffen habe.“ Und das dürften doch einige gewesen sein.
David Alaba im Porträt
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