Rapids erstmaliger Aufstieg zum Greifen nah

Steffen Hofmann erzielte den wichtigen Ausgleich.
"Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, nicht mehr und nicht weniger", sagt Rapid-Coach Barisic.

Rapid surft in der Europa League weiterhin auf der Erfolgswelle. Nach Siegen über Villarreal und Dinamo Minsk behielten die Hütteldorfer am Donnerstag mit Viktoria Pilsen auch gegen den dritten Gruppe-E-Gegner die Oberhand. Nach dem knappen, aber verdienten 3:2-Erfolg im Ernst-Happel-Stadion gegen den tschechischen Meister ist der erstmalige Aufstieg in die K.o.-Runde zum Greifen nahe.

Rapids erstmaliger Aufstieg zum Greifen nah
ABD0219_20151022 - WIEN - ÖSTERREICH: Rapids Spieler jubeln nach dem Spiel der Fußball UEFA Europa League, Gruppe E, 3. Runde zwischen SK Rapid Wien und FC Viktoria Pilsen am Donnerstag, 22. Oktober 2015 im Ernst Happel Stadion in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Schon mit einem Punkt in zwei Wochen in Pilsen kann der Tabellenführer aus Wien vorzeitig das Sechzehntelfinalticket lösen. Trotz der optimalen Ausgangsposition traten die Wiener aber auf die Euphoriebremse. "Wir hatten eine super erste Hälfte der Gruppenphase mit tollen Ergebnissen. Es warten aber noch drei schwierige Spiele. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, nicht mehr und nicht weniger", schilderte Rapid-Trainer Zoran Barisic seine Sicht. Und ein überglücklicher Kapitän Steffen Hofmann ergänzte: "Wir haben uns schon einen guten Vorsprung erspielt, durchatmen kann man aber noch nicht."

Tatsächlich könnte es in der Gruppe E noch ganz eng werden, besteht doch die Möglichkeit, dass am Ende mit Rapid (9), Villarreal (6) und Pilsen (3) gleich drei Teams bei zwölf Punkten halten. In diesem Fall würde die bessere Bilanz in einer Dreiertabelle den Ausschlag geben. Pilsen müsste dafür allerdings alle drei ausstehenden Spiele gewinnen, Rapid nicht nur am 5. November in der Doosan-Arena gegen die Tschechen, sondern auch bei Villarreal verlieren und Minsk zum Abschluss besiegen. Auch Villarreal müsste natürlich noch einmal gegen Minsk gewinnen.

"Ich bin stolz"

Rapids erstmaliger Aufstieg zum Greifen nah
22.10.2015 Fussball , Wien , Ernst Happel Stadion , Europa League Rapid - Viktoria Pilsen Fans. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Nach den starken Auftritten der Barisic-Truppe auf europäischem Boden im bisherigen Saisonverlauf ist so eine enge Konstellation aber nicht zu erwarten. "Ich bin glücklich, dass es die Mannschaft geschafft hat, unsere Fans glücklich zu machen. Ich bin stolz, vor allem wenn man bedenkt, welche Leistung sie noch beim WAC gebracht hat", freute sich Rapids Coach über die Reaktion nach dem bitteren 1:2 in Wolfsberg.

Im Vergleich zum Sonntag, der zweiten Liga-Niederlage in Folge, hatte Barisic gleich vier Änderungen vorgenommen. Neben den Offensivkräften Matej Jelic und Deni Alar mussten doch etwas überraschend auch Abwehrchef Mario Sonnleitner und Stephan Auer auf die Bank. Die neu formierte Abwehr leistete sich gleich zu Beginn einen Patzer. Beim schnellen 0:1 der Gäste durch Michal Duris (12.) sahen die ins Team gerückten Mario Pavelic und Maximilian Hofmann nicht gut aus. Der Rückstand hatte aber eine positive Wirkung, war ein Weckruf, spielte der Rekordmeister doch plötzlich munter nach vorne und dominierte den Gegner nach Belieben.

Hofmann und die Wende

"Die Mannschaft hat sich nicht aus dem Rhythmus bringen lassen und nach dem Rückstand die erste Hälfte so bestritten, wie ich mir das vorstelle", lobte Barisic seine Truppe, die auch wichtiges Selbstvertrauen für das Derby am Sonntag gegen die Austria tankte. Die Wende leitete einmal mehr Hofmann ein. Der Rapid-Kapitän traf mit einem Schuss aus fast 20 Metern ins Eck (34.) und damit im vierten Europacupspiel in Folge. "Ich werde nicht besser, aber vielleicht effizienter", sagte der 35-Jährige.

Nach dem Seitenwechsel gelang schnell und in einer Phase, in der Pilsen mehr für das Spiel machte, das 2:1. "Das hat uns in die Karten gespielt", meinte der Wiener. Den Heimischen stand dabei auch das nötige Glück zur Seite, traf Louis Schaub (52.) doch aus stark abseitsverdächtiger Position mit der Brust. Der 20-Jährige fettete seine Bilanz damit auf bereits elf Tore in 19 Europacupspielen auf.

Rapids erstmaliger Aufstieg zum Greifen nah
22.10.2015 Fussball , Wien , Ernst Happel Stadion , Europa League Rapid - Viktoria Pilsen Thanos Petsos. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Nach dem 3:1 durch Thanos Petsos (68.) wäre ein noch höherer Sieg möglich gewesen. Während die Wiener Großchancen ausließen, waren es aber die Gäste, die durch Patrik Hrosovsky (76.) für den Schlusspunkt sorgten und ihre Ausgangsposition dadurch doch etwas verbesserten. "Das 2:3 war das Haar in der Suppe", ärgerte sich auch Barisic.

Dadurch reicht Pilsen im Heimspiel ein Sieg mit 1:0 oder 2:1 um den direkten Vergleich mit Rapid für sich zu entscheiden, der bei Punktegleichheit zweier Teams schlagend werden würde. "Wir waren zu passiv, haben das Spiel von Rapid zu wenig gestört, sie haben uns ausspielen können. Wir haben aber noch eine Chance und müssen jetzt schauen, dass das Rückspiel für uns besser ausfällt", hat Pilsen-Trainer Karel Krejci den Aufstieg noch nicht abgeschrieben.

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