Michael Streiter ist wieder Wacker-Coach

Gefeuerter Held: 2003 führte Streiter Wacker zum Titel – und flog raus.
2003 saß der Tiroler schon einmal in Innsbruck auf der Bank und wurde trotz Titel und Aufstieg gefeuert.

Als Michael Streiter 2003 bei seinem Lieblingsverein plötzlich der Trainerstuhl unter dem Hintern weggerissen wurde, da verstand der Tiroler Rekordspieler die Fußballwelt nicht mehr. Die Innsbrucker hatten da gerade ein Jahr nach dem Konkurs und Zwangsabstieg des FC Tirol ein Sommermärchen erlebt, und Streiter war als Erfolgstrainer und Aufstiegshelfer in der Relegation gegen Schwechat mittendrin im Jubel über die schnelle Rückkehr in die Bundesliga. Dass sein Trainervertrag dennoch nicht verlängert wurde, empfand Streiter damals als große Ungerechtigkeit und als bodenlose Frechheit sowieso. „Irgendwann komme ich wieder zurück“, versprach er damals den Innsbrucker Anhängern, die ihn seinerzeit auf Schultern trugen.

Energiebündel

Dass es am Ende so lange dauern würde, damit hatte aber auch er nicht gerechnet. Zumal der Name Streiter in den vergangenen zehn Jahren noch bei jeder Trainersuche gefallen war und der 47-Jährige auch zu mehreren Vorstellungsgesprächen eingeladen worden war. Dabei stand ihm aber meist sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein im Weg, auch scheuten sich die Funktionäre davor, einen unbequemen Trainer zu holen, der mit seiner Meinung nicht hinterm Berg hält.

In der verfahrenen Situation, in der Innsbruck nun aber steckt, scheint ein Energiebündel wie Streiter die einzige Lösung. Der 47-Jährige überzeugte den Wacker-Vorstand im Hearing, weil er im Gegensatz zu anderen Kandidaten (Michael Baur) das Wort Abstieg erst gar nicht in den Mund nahm, und lieber vom Europacup redete.

Tabelle: Bundesliga

Geboren: 19. Jänner 1966 in Hall/Tirol
Familienstand: verheiratet, zwei Söhne (Manuel, David)
Stammverein: FC Volders
Position als Spieler: Verteidiger

Stationen als Trainer:
SPG Wattens/Wacker (2002-2003), SCR Altach (2005-2007), Red Bull Juniors (2007-2008), Co-Trainer Red Bull Salzburg (2008-2009), FC Volders (2010), SV Horn (2010-2013)

Größte Erfolge als Trainer:
* Aufstieg in die Bundesliga 2006 mit Altach
* Aufstieg in Erste Liga 2003 mit Wattens/Wacker und 2012 mit Horn
* Meister 2009 mit Salzburg als Co-Trainer von Giovanni Trapattoni

Stationen als Spieler:
SSW Innsbruck, Wacker Innsbruck, FC Tirol (1983-1998), Austria Wien (1998-2000), FC Tirol (2000-2001), WSG Wattens (2001-2002)

Größte Erfolge als Spieler:
* 34 Länderspiele für Österreich (1 Tor, WM-Teilnahme 1990)
* Dreimal österreichischer Meister (1989, 1990 und 2001)
* Zweimal österreichischer Cupsieger (1989 und 1993)

Besonderes:
* Rekordspieler von Wacker Innsbruck mit 405 Bundesligaeinsätzen

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