Lionel Messi: Der Trickser

Lionel Messi
Der Superstar steht wieder wegen seiner Finanzgebarung im Fokus, weil sein Name in den Panama-Papieren steht.

Lionel Messi wird am 24. Juni 29 Jahre alt. Der beste Fußballer der Welt hat finanziell für alle Zeiten ausgesorgt. Sein Vermögen wird auf 200 Millionen Euro geschätzt, das Fachmagazin France Football berechnet das jährliche Einkommen des Argentiniers mit 65 Millionen Euro. Trotz oder gerade wegen dieser enormen Summen wird in seinem Umfeld eifrig gewerkt, die Gelder so steuerschonend wie möglich zu kassieren und anzulegen. Eine Schlüsselfigur im Messigate heißt Jorge Horácio Messi und ist Vater von Lionel.

Messi junior hofft, dass er am 28. Mai eine Hauptrolle spielen kann, beim Finale der Champions League in Mailand. Sein Auftritt drei Tage später ist weniger glamourös, am 31. Mai muss er vor Gericht erscheinen. Messi und seinem Vater wird zur Last gelegt, in den Jahren 2007, 2008 und 2009 das Finanzamt um 4,1 Millionen Euro an Steuern betrogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte dafür plädiert, das Verfahren gegen den Fußballer einzustellen, weil dieser sich nicht um finanzielle Dinge gekümmert und sich in steuerlichen Fragen nicht ausgekannt habe. Die Behörde hatte nur dem Vater den Prozess machen wollen.

Der zuständige Ermittlungsrichter setzte sich jedoch über die Position der Staatsanwaltschaft hinweg. Die Anwälte des Finanzamts forderten für Messi und seinen Vater je 22 Monate Haft. Der Vater hatte allerdings in seiner Vernehmung alle Verantwortung für die steuerlichen Angelegenheiten auf sich genommen.

Blindes Vertrauen

Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass Unwissenheit nicht vor einer Strafe schütze. Es sei zwar verständlich, dass ein Fußballstar sich nicht um die Verwaltung eines Millionenvermögen kümmern könne. Eine Reihe von Transaktionen hätten Messi aber stutzig machen müssen. Die Argentinier zahlten nach Einleitung der Ermittlungen 15 Millionen Euro Steuern nach.

Wenig überraschend ist wohl auch, dass der Name Messi bei Enthüllungen um die Panama-Papiere auftaucht. "Mega Star Enterprises Inc." heißt die Offshore-Firma, die den Messis zugeschrieben wird. 2013 erklärte "Abreu, Abreu & Ferres", eine Anwaltskanzlei aus Uruguay, dem Betreiber der Firma (die Anwaltsfirma Mossack Fonseca), wer denn dahinter stecke. In diesem Panama-Papier scheint eben der Name Messi auf. Die Messis verkauften die Bildrechte von Lionel Messi und – das pikante daran – seine Werbepartner (darunter Weltkonzerne) überwiesen Geld in Steuerparadiese.

Messis Familie reagierte am Montag mit einem Kommuniqué: Die erhobenen Vorwürfe seien "falsch und beleidigend". Die Anwaltskanzlei des Argentiniers will die Veröffentlichung von Messis Namen im Zusammenhang mit den Enthüllungen juristisch prüfen.

Aufgabe Madrid

Sportlich steht für Messi nicht Panama im Mittelpunkt, sondern Madrid. Am Samstag gab es im Duell mit Real ein 1:2 – damit riss die Serie von Barça, das 39 Spiele keine Niederlage kassiert hatte. Dennoch stichelte Gerard Piqué: "Atlético ist die Nr. 2 in Spanien, die Partie wird schwieriger als die gegen Real." Denn heute kommt Atlético im Viertelfinal-Hinspiel ins Camp Nou.

Die jüngste Statistik spricht für einen Sieg Barças, dessen Coach Luis Enrique alle seine sechs Spiele als Trainer gegen Atléticos Diego Simeone gewonnen hat. Der argentinische Coach hat die beste Abwehr der Liga geformt, Atlético hat erst 15 Gegentore kassiert, vier davon allerdings gegen Barcelona.

Atlético hat sich vor zwei Jahren im Viertelfinale der Champions League gegen Barcelona mit 2:1 durchgesetzt. Das war noch vor der Amtszeit von Luis Enrique.

Meinung: Untaugliche Idole

Kommentare