„Das ist der Kick, der uns noch gefehlt hat“

07.06.2013 Fussball , WM Qualifikation , Wien , Ernst Happel Stadion Oesterreich - Schweden Jubel , Julian Baumgartlinger. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Julian Baumgartlinger stach gegen die Schweden hervor und Superstar Ibrahimovic aus.

Er war neben Martin Harnik der überragende Österreicher. Er lief und lief und lief und forderte die Bälle, um sie zu verteilen. Und er hatte 94 Minuten lang einen prominenten wie schwierigen Gegenspieler: Zlatan Ibrahimovic. Doch Mainz-Legionär Julian Baumgartlinger erledigte seine Aufgabe mit der Bestnote: Sehr Gut.

KURIER: Wie war Ihr Aufeinandertreffen mit Ibrahimovic?
Julian Baumgartlinger:
Anstrengend. Und körperlich sehr aufwendig. Aber ich denke, wir haben das ganz gut erledigt. Im Kopfballspiel ist er ein Wahnsinn, eine echte Macht.

Wie viele Schläge haben Sie von ihm einstecken müssen?
Schon einige. Er haut schon gern rein, macht eben kleine Bewegungen, bevor der Schiedsrichter genau hinsieht.

War er der beste Spieler, gegen den Sie jemals direkt gespielt haben?
Wahrscheinlich schon.

Was macht Ibrahimovic der­maßen stark?
Er spielt unaufgeregt und extrem abgezockt, bleibt immer ruhig, auch wenn es für seine Mannschaft nicht wie gewünscht läuft. Er hat die Ruhe am Ball, stellt seinen wuchtigen Körper geschickt im Zweikampf rein. Es ist die Kombination aus Masse und Tempo, die ihn ausmacht. Und darüber hinaus ist es faszinierend, wie elegant und filigran er oft in seinen Aktionen ist. Bei dieser Körpergröße so explosiv sein – da merkt man schon die Klasse.

War dieser Sieg über Schweden genau das Erlebnis, das dieser Mannschaft bisher gefehlt hat?
Ja, das denke ich schon. Dabei ist die Partie noch unnötig eng geworden zum Schluss. Wir hätten kein Tor bekommen müssen, weil wir aus dem Spiel heraus kaum Chancen zugelassen haben. Der Sieg war verdient, auch von der Summe der letzten Spiele her gesehen. Und es war ein Zeichen.

Wofür?
Dass wir auch einen Großen schlagen können. Wir haben schon oft gut gespielt, aber letztlich nicht gewonnen. Wie gegen Deutschland, wie gegen Irland. Diesmal haben wir die drei Punkte erzwungen, man hat gesehen, dass alle unbedingt wollten.

Der Aufwand für den Sieg war sehr hoch.
Absolut. David Alaba und ich sind im Mittelfeld in alle Richtungen unterwegs gewesen, nach dem Spiel war ich so richtig kaputt.

Aber Sie sind gegen Deutschland gesperrt.
Leider, die Gelbe Karte war extrem unnötig. Keine Ahnung, warum der Schiedsrichter so reagiert hat. Ich hätte gern gegen Deutschland gespielt.

Dafür sind Sie gegen Irland und Schweden wieder dabei. Vielleicht ist das ohnehin g’scheiter.
Kann sein. Denn diese Spiele werden extrem wichtig, das ist richtig.

Ist Platz zwei in der Gruppe viel näher gerückt?
Es war einmal ein Ausrufezeichen, vergleichbar mit dem Heimspiel gegen Belgien in der letzten WM-Qualifikation. Damals waren die Erwartungen auch hoch, alle haben gemeint, das müssen wir gewinnen – und wir haben verloren. Diesmal ist es anders ausgegangen. Vielleicht ist das der Kick, der uns noch gefehlt hat.

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