Jakob Jantscher: Das Glück des Weltenbummlers

Jakob Jantscher ist die heißeste Aktie auf dem Schweizer Transfermarkt.
Der 26-Jährige feiert als bester Assistgeber der Schweizer Super League nach zwei Jahren ein Team-Comeback.

Natürlich hätte es sich Jakob Jantscher auch einfacher machen können. Wer bei Red Bull am Ball ist, der wird auf Dosen gebettet und muss bekanntlich nicht Hunger leiden. Aber sich ins gemachte Nest setzen und den gut dotierten Vertrag aussitzen? „Dafür bin ich nicht der Typ. Ich möchte in meiner Karriere etwas sehen und andere Länder und Sprachen kennenlernen“, sagt der 26-Jährige.

Der Weg führte den neugierigen Jantscher erst nach Moskau (Dynamo) samt seiner Sprachbarriere, von dort weiter zum NEC Nijmegen (Niederlande) mit dem Abstiegsgespenst im Nacken und schließlich im vergangenen Sommer nach Luzern, wo anfänglich sogar beide Probleme auf ihn warteten. „Der Dialekt war ziemlich gewöhnungsbedürftig“, erinnert sich der steirische Offensivspieler, „und unser erstes Spiel haben wir auch erst in der 14. Runde gewonnen.“

Trotzdem spricht Jakob Jantscher von wertvollen Erfahrungen. Auch wenn in seiner Biografie mittlerweile auch ein Abstieg steht (Nijmegen), auch wenn er zwischenzeitlich im Nationalteam in Vergessenheit und ins Abseits geraten ist. „Es hat sich ausgezahlt. Als Fußballer ist es wichtig, dass du beide Seiten siehst und auch einmal schlechtere Zeiten durchmachst.“

Im Visier

Diese Zähigkeit und Reife haben offenbar auch Teamchef Marcel Koller imponiert – neben all den fußballerischen Qualitäten, die Jantscher zweifelsohne mitbringt. Mit einem starken Frühjahr bei Luzern hat sich der 26-Jährige in Erinnerung gerufen und erhielt deshalb erstmals seit zwei Jahren wieder eine Einladung zur Nationalmannschaft. Wobei Marcel Koller den Steirer schon länger auf dem Radar hatte: Im Herbst hat der Teamchef Jantscher sogar im Cup in Schaffhausen auf die Beine geschaut.

Jantscher kehrt nun sogar als bester Vorlagengeber der Super League (12 Assists) ins Team zurück, der Österreicher gilt als eine der heißesten Aktien auf dem Schweizer Transfermarkt. „Es wird gerade viel spekuliert“, berichtet der 26-Jährige, der mit Bern, Basel und deutschen Klubs in Verbindung gebracht wird. „Du hast in der Schweiz viel Aufmerksamkeit. Mehr als in Österreich.“

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