Nur Salzburg geht in die Wüste, der Rest in die Türkei

Neun Bundesligisten schlagen ihre Trainingscamps an der türkischen Riviera auf.

Red Bull Salzburg geht in der Vorbereitung auf das Frühjahr in die Wüste. Österreichs auch international noch geforderter Tabellenführer schlägt sein Trainingscamp von 19. bis. 29. Jänner in Katar auf. In Doha soll die Basis für weitere Höhenflüge in der Europa League und der heimischen Liga gelegt werden. Mit dem FC Bayern München zog Salzburg auch einen prominenten Testspiel-Gegner an Land.

Die nach dem Gewinn der Klub-WM derzeit als "bester Klub der Welt" geltenden Münchner sind am 18. Jänner (16.00 Uhr) in Wals-Siezenheim zu Gast. Die Partie der Salzburger gegen Franck Ribery, David Alaba und Co. ist mit über 30.000 angebrachten Karten bereits seit längerem ausverkauft. Die "Bullen" tätigen gemeinsam mit Wiener Neustadt im Nachtragsspiel der 19. Runde am 2. Februar dann auch den Liga-Startschuss ins neue Jahr. Die erste komplette Runde ist für 8./9. Februar anvisiert.

Rieder Frühstarter

Nach nur zweiwöchiger Pause ist die Winterruhe in der Bundesliga ab Donnerstag Geschichte. Den Anfang macht die SV Ried, die im alten Rieder Stadion den Frühjahresstartschuss tätigt. Tags darauf folgen Sturm Graz sowie der SC Wiener Neustadt. Spätestens am 7. Jänner, wenn Grödig, Rapid, Austria und der WAC erstmals im neuen Jahr zusammenkommen, steht die Liga komplett in der Vorbereitung.

Abgesehen von Salzburg - der Tabellenführer residiert in Doha im noblen Grand Hotel Heritage - vertraut die Liga fast durchwegs auf Bewährtes. Auf der Flucht vor den winterlichen Bedingungen in heimischen Gefilden steht auch dieses Jahr die türkische Riviera hoch im Kurs. Neun Klubs sind rund um Belek, Side und Antalya einquartiert. Auch Rapid, die letzten Jahre noch in Portugal zu Gast, hat im Jänner den Flieger in die Türkei gebucht und sich in Side einquartiert.

Finanzieren konnten die Grünweißen das Camp erst dank Testspielen nach Saisonende. Rätselraten um den rund 60.000 Euro teuren Abstecher in die Türkei gab es auch beim finanzschwachen Vorletzten Wacker Innsbruck. Trainer Michael Streiter darf seine neue Mannschaft aber nun doch zeitgleich mit "Nachbar" Rapid in Side auf das Frühjahr einstimmen.

Wenig Bewegung am Transfermarkt

Streiter will dabei auch die eine oder andere Verstärkung unter seinen Fittichen wissen. Diesbezüglich dürfte der Tiroler nicht allein sein, obwohl in puncto Kaderveränderungen bei den Bundesligisten zum Jahresausklang noch wenig Bewegung festzustellen war. Vor allem bei Meister Austria kündigen sich aber Veränderungen an. Torjäger Philipp Hosiner steht dem Vernehmen nach in Deutschland hoch im Kurs, der Abgang des 24-Jährigen im Winter nimmt immer konkretere Formen an.

Der Transfer von Hosiner könnte bei der zum Finale der Vorbereitung am 1. Februar beim ehemaligen Meistertrainer Peter Stöger in Köln testenden Austria für eine Kettenreaktion sorgen. So sollen die Wiener auf der Suche nach Ersatz an Wackers Lukas Hinterseer, WAC-Angreifer Mihret Topcagic sowie Philipp Zulechner vom SV Grödig interessiert sein. Der Überraschungszweite aus Salzburg will sich nach den Vertragsauflösungen von Dominique Taboga und Thomas Zündel indes dezitiert in der Abwehr verstärken.

Wacker und Ried wollen mit ihren besten Aktien Hinterseer bzw. Robert Zulj noch einmal Geld in die Vereinskassa spülen. Bei beiden laufen die Verträge im Sommer aus, Ablösen wären damit nur noch im Winter zu lukrieren. Interessenten sollten vorhanden sein. Zulj soll bei Salzburg hoch im Kurs stehen. Der 21-Jährige selbst erklärte Mitte Dezember, gerne in der deutschen Bundesliga spielen zu wollen.

Bayern München startet am Sonntag mit einem Trainingslager in Doha die Vorbereitung auf das Frühjahr. Neben David Alaba und Co., die am 18. Jänner in Salzburg testen, bereitet sich auch Schalke 04 wie auch 2013 in Katar vor. ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs und Co. treten bereits am Freitag die Flugreise an und bleiben bis 13. Jänner. Die Münchner fliegen erst am 14. Jänner wieder in die Heimat.

Mit dem VfL Wolfsburg, Hamburger SV und Eintracht Frankfurt verschlägt es drei weitere deutsche Fußball-Bundesliga-Klubs in die Wüste, sie machen in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten Station. Beliebtestes Trainingslager-Land ist Spanien mit acht Teams: Borussia Dortmund (La Manga), FC Augsburg (Gran Canaria/Alexander Manninger, Raphael Holzhauser), Mainz 05 (Marbella/Julian Baumgartlinger), Werder Bremen (Jerez de la Frontera/Zlatko Junuzovic, Sebastian Prödl), 1899 Hoffenheim (Murcia), SC Freiburg (Rota), 1. FC Nürnberg (Mijas/Emanuel Pogatetz) und Eintracht Braunschweig (Chiclana de la Frontera).

In die Türkei, wo mit Ausnahme von Red Bull Salzburg alle heimischen Bundesliga-Klubs ihre Zelte im Jänner aufschlagen, sind nur Borussia Mönchengladbach (Martin Stranzl), Hertha BSC und Hannover 96 (alle Belek) zu Gast. Bayer Leverkusen hält ein Trainingslager in Portugal in Lagos ab, den VfB Stuttgart (Martin Harnik) zieht es nach Südafrika nach Kapstadt.

Schlusslicht Braunschweig startet am Donnerstag übrigens als erste Mannschaft mit dem Training. Herbstmeister Bayern München hat vor dem Trainingslager keine Einheit angesetzt, er hofft jedenfalls auf eine Fortsetzung des Erfolgslaufes nach dem abgelaufenen Superjahr mit fünf Titelgewinnen. "Wir wollen wieder da hin, wo wir waren. Wir wollen wieder in die Finals, wir wollen wieder Trophäen. Das wird eine große Herausforderung", sprach Bayern-Kapitän Philipp Lahm Klartext.

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