Rapid-Rekordsieg, obwohl Fink überraschte

Hitziges Duell: Derby-Debütant Kehat (li.) gegen Sonnleitner.
Perfekt eingespielt gelang der höchste Sieg bei der Austria, die besser als das Ergebnis war.

5:2 – noch nie gewann Rapid in Favoriten so deutlich. Und auch in der gesamten Derby-Statistik musste weit zurückgeblättert werden, um einen ähnlichen Triumph der Grünen gegen den Erzrivalen zu finden: Im Hanappi-Stadion gab es am 10. März 1990 einen 6:3-Sieg.

Dabei waren die Veilchen lange Zeit gar nicht so unterlegen und hatten im Angriff eine überraschende taktische Variante parat. Dass Rapid gleich sechs frische Spieler brachte, überraschte nicht. Unerwartet kam hingegen die Austria-Aufstellung: Trainer Thorsten Fink gab sich in seinem ersten Wiener Derby wagemutig, indem er Kayode, bisher in der Bundesliga stets Flügelspieler, als einzigen Stürmer ins Rennen schickte.

Kehat gab als Ersatz am linken Flügel im Derby sein Debüt von Beginn an. Spannend war die Raumaufteilung beim Spielaufbau: Kayode rückte an den linken Flügel, Kehat rückte ins Zentrum neben Grünwald. Die Position des Mittelstürmers wurde also absichtlich aufgegeben, um im Mittelfeld Überzahl herstellen zu können. Eine Maßnahme, mit der die Rapidler durchaus zu kämpfen hatten.

In der eigenen Offensive lief bei den Gästen aber alles nach den üblichen, einstudierten Mustern. Trainer Zoran Barisic hatte gegen die langsame Not-Innenverteidigung auf die Schnelligkeit von Schobesberger (anstelle der Technik von Schaub) gesetzt und bekam nicht nur beim 2:0 Recht.

Grüne Serie

Nach zehn Minuten in der hektischen zweiten Hälfte wurde der nächste typische Konter gespielt. Überraschend war beim 4:1 nur, dass just Oldie Hofmann den längsten Sprint hinlegte und auch perfekt abschloss. "Bei uns weiß jeder, wo er hinmuss. Das üben wir", erklärte der starke Stefan Stangl.

Mit dem 5:2 ist Rapid schon 16 Bundesliga-Spiele in Folge ungeschlagen. Im letzten Heimderby gewann die Austria am 8. März noch 2:1 und fügte den Hütteldorfern die einzige Niederlage der Rückrunde zu. Noch beachtlicher ist die Bilanz seit Ende November 2014: In insgesamt 23 Ligaspielen gab es nur eine Niederlage der Rapidler.

Jene gegen die Austria.

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