Der Fahrplan bis zur Fußball-Party
Es wird ein Riesenfest werden, wenn Österreichs Nationalteam – zumindest – drei Spiele bei der EM bestreiten wird. Doch schon jetzt herrscht bei den Fans der Nationalmannschaft Partystimmung auf den letzten Schritten Richtung Frankreich. So heißt am Freitag die Party in Weiden am Neusiedler See "Frankreich, wir kommen". Nach dem gemeinsamen Genuss des – aus qualifikationstechnischen Gründen – eigentlich bedeutungslosen Spiels in Montenegro wird DJ Jack – "der Maurer" – für Erbauliches sorgen. Das Fundament für die Partylaune haben die Spieler ja mit der EM-Qualifikation geschaffen.
Die Eckpunkte bis zur großen Sause:
9. Oktober
Beim EM-Qualifikationsspiel in Podgorica gegen Montenegro geht es für die Teamspieler nicht nur darum, ihr Ziel, ungeschlagen zu bleiben, zu erreichen. Österreich kann sich mit Siegen in den letzten beiden Spielen auch unter die besten 12 im UEFA-Ranking halten, weshalb Österreich für die EM-Gruppen aus Topf zwei gelost werden würde.
Kollers EM-Vorgabe: "In jedes Spiel gehen, um zu gewinnen"
12. Oktober
Beim Match gegen Liechtenstein steigt im Ernst-Happel-Stadion die "Frankreich, wir kommen"-Party. Auf Wunsch der Mannschaft wird die Feier aber moderat ausfallen.
Schon am Tag danach wird sich Teamchef Koller mit der Wahl des EURO-Quartiers befassen. Danach soll flott die Entscheidung fallen. Während des Trainingslehrgangs werden die Teamkicker den Spielerrat bestellen.
9. bis 16. November
Trainingslehrgang in Alicante (Spanien). Nach dem Trainingslehrgang ist am 17. November in Wien ein Testspiel geplant. Gegner könnte die Schweiz sein, sofern die Eidgenossen nicht ins Play-off müssen. In der Spanien-Woche wird der neue Spielerrat die EURO-Prämien mit der ÖFB-Spitze ausverhandeln. 12. Dezember Auslosung der EM-Gruppen in Paris im "Palais des Congrès de Paris". Sechs Vierergruppen werden gelost, in Topf eins sind Frankreich als Veranstalter, Spanien als Titelverteidiger sowie die besten vier Länder der UEFA- Rangliste. Nach der erfolgreichen Serie von neun ungeschlagenen Pflichtspielen hintereinander würde Österreich – stand jetzt – in Paris aus Topf zwei gezogen werden.
Dezember 2015 bis Jänner 2016
Der Ticketverkauf für Fans der Nationalmannschaften, die sich für die EM qualifiziert haben, beginnt nach der Auslosung der Endrunde. VIP-Karten sind jetzt schon erhältlich.
6. Februar 2016
Der Frühjahrsauftakt der Bundesliga wurde um eine Woche vorgezogen.
21. bis 29. März 2016
Teamlehrgang wahrscheinlich mit zwei Testspielen. Jeder Euro-Starter darf in der unmittelbaren Vorbereitung nur gegen maximal einen weiteren Turnierteilnehmer antreten, und auch nur dann, wenn beide Teams nicht in derselben Gruppe spielen.
März bis April 2016
Tickets können über das sichere Wiederverkaufs-Portal zum Nennpreis an andere Fans verkauft werden.
Frühjahr 2016
Tickets werden per Express-Kurier versendet.
15. Mai 2016
Die Meisterschaft endet bereits um elf Tage früher als ursprünglich angesetzt. Schon im Dezember letzten Jahres hatte sich die Liga und der ÖFB im Falle der erfolgreichen EM-Qualifikation darauf geeinigt. "Mit diesem Rahmenterminplan wurde eine optimale Lösung für eine fokussierte Vorbereitung gefunden", betont Marcel Koller.
16. Mai 2016
Der ÖFB einigte sich mit der Bundesliga darauf, dass Teamspieler schon früher als von der UEFA vorgeschrieben abgestellt werden. Spielen sie im Cupfinale, kommen sie später. Die Meisterschaften enden in Deutschland am 14. Mai (1. Liga) und 15. Mai (2. Liga), in England am 15. Mai, in der Schweiz am 25. Mai und in der Ukraine am 15. Mai. Außerdem könnten ÖFB-Legionäre etwa in den Endspielen des DFB-Pokals, FA-Cups (beide am 21. Mai) und der Champions League (28. Mai) oder in den deutschen Relegationsspielen (zwischen 18. und 25. Mai) im Einsatz sein.
20., 21. oder 22. Mai 2016
Das Cup-Endspiel wurde vorverlegt und wird nicht am 29. Mai ausgetragen.
30. Mai 2016
Beginn der offiziellen Abstellpflicht. Ein Trainingslager ist vor der EM geplant, Südtirol ist als Region angedacht.
31. Mai 2016
Bekanntgabe des 23-Mann-Kaders.
10. Juni 2016
EM-Eröffnungsspiel in Paris/St. Denis. In der Gruppenphase trifft jeder auf jeden, die Erst- und Zweitplatzierten der sechs Gruppen sowie die vier besten Dritten qualifizieren sich für das Achtelfinale, ab diesem geht es im K.- o.- Modus weiter.
10. Juli 2016
EM-Finale
Es wird erst Mitte November so richtig interessant. Da sollte der ÖFB sein Quartier für die EURO und somit die Kosten dafür kennen. Zur Auswahl stehen drei Herbergen im Süden Frankreichs, Teamchef Marcel Koller hat in letzter Instanz die Entscheidungsgewalt.
Pro Tag belaufen sich die Kosten in einer Bandbreite von 20.000 bis zu 75.000 Euro. Die UEFA übernimmt zwar keinen Teil der Kosten, schüttet aber als Belohnung für die Gruppenphase einen Betrag aus, mit dem die Hotelkosten beglichen werden können. Darüber hinaus wird es Punkte- und Sieg-, sowie Aufstiegsprämien geben. „Bisher handelt es sich um ein Gerücht, dass die UEFA das vorhat“, meint ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig. „Von fixen Zahlungen seitens der UEFA ist uns nichts bekannt.“
Mitte November, also rund um die Play-off-Spiele, wird das UEFA-Exekutiv-Komitee ein Rundschreiben an die bereits qualifizierten Länder schicken mit einer detaillierten Auflistung der finanziellen Zuwendungen.
Der ÖFB muss sich selbst um mögliche Inlandsflüge zu den einzelnen Spielen kümmern. Diesbezüglich wird es Gespräche mit den Austrian Airlines geben, sobald Österreich weiß, in welcher Gruppe das Team spielt. Nach der Auslosung ist klar, wohin die Reise geht. Es gibt eine Gruppe, wo die Spiele alle in Paris stattfinden, somit die Reisekosten bei null bleiben. Eine andere Gruppe führt quer durch Frankreich von Paris über Marseille bis Lyon – eine kostenintensive Tour de France.
Die UEFA gibt nach der Gruppenauslosung am 12. Dezember weitere 800.000 Tickets für die Teilnehmerländer frei. Jeder, der während der Verkaufsphase einen Ticketantrag stellt, hat bei der Verlosung die gleichen Chancen. Erst Ende April 2016 werden die Tickets laut UEFA verschickt, zu zahlen sind sie schon im Vorfeld per Kreditkarte.
Schon eine Million Tickets wurden für die EURO 2016 verkauft – in der ersten Phase von 10. Juni bis 10. Juli 2015.
Insgesamt 1,8 der 2,5 Millionen Tickets für die 51 Spiele werden im freien Verkauf angeboten. Die restlichen Tickets gehen an die Sponsoren und an Geschäftskunden der UEFA.
Die Tickets sind in vier Kategorien eingeteilt – die billigsten für die Gruppenphase sind bereits ab 25 Euro erhältlich, die teuersten kosten 145 Euro. Im Finale ist man mit 85 Euro dabei, in der höchsten Kategorie muss man 895 Euro auf den Tisch legen, um im Stade de France in Saint-Denis das Endspiel zu sehen.
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