Champions League: Artisten, Tore, Attraktionen

Der FK Astana hat Fußballgeschichte geschrieben: Als erster Verein aus Kasachstan konnte man sich für die Champions League qualifizieren. Heute beginnt die Gruppenphase für die Kasachen mit dem Spiel bei Benfica Lissabon.

Ein neues Land ist also in der Champions-League-Saison 2015/’16 dabei. Das ist aber nicht das einzige interessante Detail rund um die 24. Auflage des wichtigsten Klubbewerbs der Welt.

Spielplan: Der erste Spieltag

0 Noch nie ist es bisher einem Champions-League-Sieger gelungen, seinen Titel zu verteidigen. In diesem Jahr unternimmt nun der FC Barcelona den nächsten Anlauf, dieses Gesetz der Serie zu brechen. Die Katalanen versuchen sich zum vierten Mal.

3 Finalteilnahmen in Folge schafften mit AC Milan (1993–1995) und Juventus Turin (1996–1998) bisher nur zwei italienische Vereine. Dieser Rekord wird auch in dieser Saison bestehen bleiben, weil die Finalisten von 2014 (Barcelona und Juventus) im Jahr davor nicht das Finale erreicht haben.

4 Österreicher sind in diesem Jahr in der Champions League am Ball. Während David Alaba (Bayern) und Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew) bei ihren Vereinen gesetzt sind, ist für das restliche Duo wohl die Zuschauerrolle reserviert: Martin Stranzl (Gladbach) fällt mit einer Gesichtsverletzung wochenlang aus, und Ivan Lucic (Bayern) muss wohl darauf hoffen, dass in München die Goalies vom Verletzungsteufel heimgesucht werden, damit der Torhüter der Amateure eine Chance erhält.

5 Teilnehmer stellt mit dem FC Barcelona, Real Madrid, Atlético Madrid, dem FC Valencia und dem FC Sevilla in dieser Saison die spanische Primera División. Noch nie kamen so viele Champions-League-Teilnehmer aus einer einzigen nationalen Liga.

8 Tore erzielte der FC Liverpool beim höchsten Sieg in der Champions-League-Historie: Die Engländer besiegten in der Gruppenphase 2007 Besiktas Istanbul mit 8:0. Beide Klubs sind in dieser Saison übrigens nicht qualifiziert.

9 Siege haben Österreichs Klubs bei sieben Teilnahmen in der Champions League gefeiert. Allerdings mussten Sturm Graz (drei Teilnahmen), Rapid (zwei), Salzburg und Austria (je eine) in 48 Spielen auch mit 30 Niederlagen vom Platz gehen. Bei dieser negativen Bilanz wird es auch bleiben, da ja Rapid und Meister Salzburg in der Qualifikation gescheitert sind.

16 Jahre, zwei Monate und 26 Tage alt war Celestine Babayaro, als er am 13. November 1994 beim Spiel des RSC Anderlecht bei Steaua Bukarest (1:1) zum Einsatz kam. Der jüngste Spieler der Champions-League-Historie wurde in diesem Spiel bereits in der 37. Minute ausgeschlossen. 2011 schlitterte der Nigerianer, der immerhin acht Jahre bei Chelsea gespielt hatte, ein Jahr nach seinem Karriereende in den Konkurs.

17 Nationen sind in dieser Saison in der Champions League vertreten: Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Kasachstan, Kroatien, die Niederlande, Portugal, Russland, Spanien, Schweden, die Türkei, die Ukraine und Weißrussland.

20 Teilnahmen an der Champions League können seit Einführung der Eliteliga in der Saison 1992/’93 gleich vier europäische Vereine vorweisen: Manchester United, der FC Porto, Real Madrid und der FC Barcelona. Alle vier sind auch diese Saison dabei. Deshalb bleiben die Bayern mit nun 20 Teilnahmen auf Platz 5 dieser Rangliste.

32 der 54 UEFA-Verbände waren nun dank des FK Astana in der Champions League zumindest einmal dabei. Die erfolgreichste Liga ist mit Abstand die Primera División: Die spanische Liga stellte bisher 75 Teilnehmer, die in 420 Spielen 227 Siege feiern konnten. Beides ist ebenfalls der Champions-League-Rekordwert.

38 Jahre und 59 Tage alt war Francesco Totti, als er im November 2014 zum 1:1 gegen ZSKA Moskau traf. Damit ist der Routinier von AS Roma der älteste Torschütze in der Champions-League-Historie. Eine neue Bestmarke ist allerdings in Schussweite: Der Altmeister ist auch diesmal wieder mit dabei.

77 Tore haben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo in der Champions League bereits erzielt. Die Stars des FC Barcelona und von Real Madrid liefern sich nicht nur seit Jahren einen Wettstreit um den Titel des besten Fußballers auf Erden, sie liefern sich auch ein Duell um die Nummer eins in der ewigen Torschützenliste des wichtigsten Klubbewerbs der Fußball-Welt.

150 Partien in der Eliteliga hat Iker Casillas schon in den Beinen und Händen. Damit fehlt dem neuen Torhüter des FC Porto nur mehr ein Match auf Rekordhalter Xavi, der gerade in Doha seine Karriere ausklingen lässt.

7500 Kilometer sind es von Astana bis nach Lissabon. So weit musste noch nie ein Team zu einem Match in der Champions League anreisen. Zehn Stunden dauert die Flugreise von der Hauptstadt Kasachstans (vier Stunden Zeitunterschied) in die portugiesische Metropole, Fans, die diese Distanz mit dem Auto zurücklegen wollen, brauchen 77 Stunden – in eine Richtung.

80.018 Zuschauer passen ins San-Siro-Stadion. Damit ist die Arena in Mailand würdiger Schauplatz für das Endspiel am 28. Mai 2016. Es wird in dieser Saison auch das einzige Champions-League-Match in der Fußball-Kathedrale bleiben: Wie schon in der Vorsaison ist keiner der beiden Mailänder Traditionsvereine (Inter, Milan) in der Beletage des europäischen Klubfußballs vertreten.

1,257 Milliarden Euro schüttet die UEFA in dieser Saison allein in der Champions League aus und damit um 25 Prozent mehr als die vergangenen drei Jahre. Die Teilnahme an der Gruppenphase wurde jedem der 32 Vereine schon mit zwölf Millionen Euro Startgeld versüßt. Für einen Sieg in einem Gruppenspiel winken 1,5 Millionen Euro, für ein Remis immerhin noch 500.000 Euro.