Austria schießt sich den Frust von der Seele

Torschütze: Raphael Holzhauser (li.)
Die Wiener gewinnen vor eigenem Publikum gegen Altach mit 5:2.

Wäre der Stau am Verteilerkreis bis hin zur Südost-Tangente ein Indikator für die Zuschauerzahl, die Generali Arena hätte zum Bersten voll sein müssen. Da aber die Anfahrt generell eine infrastrukturelle Niederlage ist, wunderte es nicht, dass nur 6350 die Austria sehen wollten.

Die aber wurden für ihr Kommen belohnt, nicht nur mit sieben Toren, fünf davon von der Austria, sondern auch mit einer starken ersten Hälfte ihrer Mannschaft. Mit dem 5:2-Sieg verhinderten die Austrianer, dass ihre Krise größer wird. Der erste volle Erfolg im Frühjahr sollte nun das herbeigesehnte Selbstvertrauen geben. Nächste Woche gastieren die Wiener in Wr. Neustadt.

Gut gelaunt

Austria-Trainer Gerald Baumgartner rotierte gestern vor dem Heimspiel gegen Altach. Nicht am Stand, sondern bei seinem Personal. Und das nicht zu wenig. Mit Meilinger, Stronati, Holzhauser und Kvasina setzte er gleich auf vier neue Kräfte im Vergleich zum 0:1 gegen den WAC. Am Ende hätte man sagen können: Vier gewinnt. Die Austria präsentierte sich von Beginn an bemüht und in Spiellaune und belohnte sich mit Altacher Mithilfe. Verteidiger Koch nahm sich ein Herz und traf aus einer Einzelaktion zum 1:0 (13.), Gorgon erhöhte nach Zuspiel des aktiven Holzhauser auf 2:0. (24.). Damit durchkreuzte man den Altacher Plan, defensiv stabil zu stehen. Die Gäste wurden in der ersten Hälfte nur einmal durch Liga-Debütant Zech per Kopf gefährlich. Die Austria hatte durch Zulechner und Holzhauser noch weitere Möglichkeiten.

Eben jener Holzhauser kürte sich mit dem 3:0 dann zum besten Mann auf dem Platz. Die Austria schien wie der sichere Sieger, ehe Goalie Heinz Lindner das Geschehen wieder spannend machte. Einmal ließ er sich von Aigner überraschen, das zweite Mal nützte Aigner einen Patzer Lindners zum 3:2. Ein Raunen ging durch die Arena, einige begannen nicht nur wegen der einsetzenden Kälte zu zittern. Sämtliche Bedenken wurden aber wenige Minuten später durch einen abgefälschten Schuss von Gorgon ins Abseits gestellt, weil der Ball im Altacher Tor landete.

Premiere

Dem war nicht genug. Stronati, der Verteidiger, der Debütant, setzte noch einen drauf zum 5:2. Am Ende fiel der Sieg verdient deutlich aus, da die Wiener einfach mehr für das Spiel taten als die Vorarlberger.

Noch wichtiger: Die Fans, zuletzt verständlich unzufrieden, zeigten sich versöhnlich und applaudierten. Ein neues Bild in Favoriten.

FK Austria Wien - SCR Altach 5:2 (2:0)

Wien, Generali-Arena, 6.350, SR Kollegger.


Tore: 1:0 (13.) F. Koch
2:0 (24.) Gorgon
3:0 (54.) Holzhauser
3:1 (62.) Aigner
3:2 (63.) Aigner
4:2 (69.) Gorgon
5:2 (86.) Stronati

Austria: Lindner - F. Koch, Rotpuller, Stronati, Suttner - Holland, Holzhauser (84. M. Leitgeb) - Gorgon, Kvasina (72. A. Grünwald), Meilinger (67. Royer) - Zulechner

Altach: Lukse - Zwischenbrugger (46. Tajouri), Zech, Gercaliu - Lienhart, Jäger, Netzer, Kovacec (62. Luxbacher) - Salomon (46. Riverola) - Aigner, Bodul

Gelbe Karten: Stronati, Rotpuller, Holzhauser, Suttner bzw. keine

Tabelle

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