Admira beendet lange Durststrecke

Lukas Thürauer (li.) sorgte für den lang ersehnten "Dreier".
Der 2:1 daheim gegen den WAC ist der erste volle Erfolg nach zuletzt sieben sieglosen Ligaspielen.

In der Südstadt trafen sich am Samstag zwei Mannschaften, die seit 17 Spielen nicht mehr gewonnen hatten. Von Selbstvertrauen durfte man daher nicht unbedingt sprechen im Duell zwischen der Admira (zehn Spiele ohne Sieg) und Wolfsberg (sieben).

Es wäre daher nicht verwunderlich gewesen, hätte dieses Spiel unentschieden geendet und beide Serien wären ins neue Kalenderjahr mitgenommen worden.

Doch eine Serie endete – jene der Admira. Und das lag einzig und allein am Auftreten der Gastgeber aus Niederösterreich. Die Admira spielte zwar zum wiederholten Mal in einer neuen Formation, doch diesmal auch mit Mut, Leidenschaft und Vorwärtsdrang. Eigenschaften, die die Südstädter zuletzt im Spätsommer mit aufs Feld gebracht hatten.

Und siehe da – prompt geht man auch wieder als Sieger vom Spielfeld. Völlig verdient übrigens. Denn der Gegner aus Wolfsberg zeichnete sich hauptsächlich durch Ideenlosigkeit und – noch schlimmer – Fehleranfälligkeit aus. Der Blick auf die Tabelle (Rang zwei) spiegelt in keinster Weise die derzeitige Verfassung der Mannschaft von Dietmar Kühbauer wider.

Viele gute Chancen

Bereits in der ersten Hälfte vergaben die Admiraner, die wie in der besten Zeit flott und schnörkellos in die Tiefe spielten, gute Chancen: Sax, Ouédraogo und Lackner scheiterten. Glück hatte die Admira bei einem nicht geahndeten Handspiel von Auer im Strafraum.

Zur Pfeife griff Schiedsrichter Grobelnik im WAC-Strafraum, nachdem Sollbauer ungeschickt attackiert hatte: Den Elfmeter verwandelte Admira-Kapitän Windbichler zum 1:0 (43.).

Selbst der Ausgleich per Kopf durch Trdina nach einem Eckball (51.) konnte die Admiraner an diesem Abend nur kurz verunsichern. Der Vorwärtsgang blieb eingelegt. Für den verdienten Sieg und Befreiungsschlag im Abstiegskampf sorgte Thürauer, nachdem eine scharfe Hereingabe die gesamte WAC-Defensive vor unlösbare Probleme gestellt hatte (79.).

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.790 Zuschauer, SR Grobelnik

Tore:
1:0 (43.) Windbichler (Elfmeter)
1:1 (51.) Trdina
2:1 (79.) Thürauer

Admira: Siebenhandl - Auer, Wostry, Katzer, Th. Weber - Windbichler, Lackner - Bajrami, Thürauer (92. Yavuz), Sax (68. Sulimani) - Ouedraogo

WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Drescher, Palla - Hüttenbrenner, M. Weber (83. P. Zulj) - Kerhe, Silvio (67. Seidl), Jacobo (74. Wernitznig) - Trdina

Gelbe Karten: Lackner bzw. Jacobo, Sollbauer, Drescher

Tabelle

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Es war eines der Endspiele für uns. Die Laufbereitschaft, die Leidenschaft und das Risiko sind belohnt worden. Was wir uns vorgenommen haben, ist aufgegangen. Wir waren auch in den zehn Spielen, die wir nicht gewonnen haben, nicht immer die schlechtere Mannschaft. Mit diesem Befreiungsschlag hoffen wir, dass wir im Frühjahr auf Touren kommen. Ein bisschen Blutauffrischung werden wir bekommen. Wir wissen aber auch, dass wir ein Ausbildungsverein sind. Wir wissen auch, dass im Torabschluss noch ein Manko herrscht. Momentan ist der Klassenerhalt unser Ziel. Sollte mehr möglich sein, nehmen wir das gerne."

Richard Windbichler (Admira-Kapitän): "Es hat keinen wichtigeren Sieg gegeben als diesen. Jetzt können wir doch mit einer gewissen Lockerheit in den Urlaub gehen. Das Erfolgserlebnis vor der Pause war enorm wichtig. Mit unserer Leistung können wir sehr zufrieden sein."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Nach den ersten zehn Minuten haben wir das Spiel komplett weggeworfen. Wir haben die Admira stärker gemacht. Es war wenig Bewegung nach vorne, wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen. Die Admira war der gerechte Sieger. Mit diesem Auftreten können wir niemanden in Österreich schlagen. Die Leistungsbereitschaft muss gegen jeden Gegner stimmen. Man darf nicht hierher fahren mit der Meinung, der Dreier ist schon im Sack. Ich halte zur Mannschaft, aber im Frühjahr wird sich definitiv etwas verändern. Wir haben trotzdem eine gute Herbstsaison gespielt. Wir überwintern als Zweiter, die anderen sind aber schon sehr nahe gerückt."

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