Red Bull Salzburg stellt einen Negativrekord auf

Das 0:1 gegen Altach war die vierte Liga-Heimpleite - so viele kassierte Salzburg in der Ära Red Bull noch nie in einer Saison.

In den 36 Liga-Heimspielen unter Trainer Roger Schmidt kassierte Salzburg gerade einmal zwei Heimniederlagen. Unter dessen Nachfolger Adi Hütter sind es nach dem 0:1 am Samstag gegen Aufsteiger Altach schon vier und das in nur zwölf Heimspielen in der Bundesliga.

Der Tabellenführer hat also im Schnitt jedes dritte Heimspiel verloren und ist in der Heimtabelle nur Dritter - hinter Altach und Rapid. Vier Heimniederlagen gab es in den zehn Saisonen seit der Klubübernahme durch Red Bull noch nie - bisher waren jeweils drei Heimniederlagen in den Saisonen 2005/'06 und 2010/'11 Negativrekord.

"Es kommt kein Gegner in die Red-Bull-Arena und spielt hier offensiven Powerfußball. Die meisten Teams stellen sich einfach hinten rein. Und dann müssen wir besser Lösungen finden als heute", analysierte Trainer Adi Hütter die Pleite gegen den Aufsteiger. Neues erzählte der gebürtige Altacher damit nicht. Auch seine Vorgänger hatten mit diesem Problem zu kämpfen, auch in den ersten neun Saisonen der Ära Red Bull stellten sich die meisten Bundesliga-Gegner am eigenen Strafraum auf.

Abgänge

Doch kein anderer Trainer wurde durch eine vorgegebene Spielphilosophie so eingeengt wie Hütter - sieht man von seinem Vorgänger ab. Aber Roger Schmidt hatte noch ein ganz andere Spielertypen zur Verfügung. "Wir hatten mit Alan und Kevin Kampl Spieler, die genau für so ein Spiel prädestiniert waren. Aber auch mit ihnen haben wir Heimspiele verloren", meinte Hütter am Samstag.

Sadio Mane sprach der 45-Jährige hingegen nicht an, aber gerade der dribbelstarke Senegalese machte genau gegen so defensiv eingestellte Mannschaften oft den Unterschied, konnte er doch auf engstem Raum am und im Straumraum Gegner ausspielen. Dass Salzburg mit Mane in der Startelf in zwei Jahren kein einziges Bundesliga-Heimspiel verloren hat, ist sicher kein Zufall.

Manes Qualitäten fehlen dessen Ersatz Massimo Bruno völlig. Der Belgier entwickelt sich immer mehr zum Millionen-Flop. Aber auch Takumi Minamino ist (zumindest aktuell) nicht auf dem Niveau von Kevin Kampl, und auch Marco Djuricin (zumindest aktuell) kein Torjäger wie Alan.

Spielphilosophie

Hütter lässt aber spielen wie er mit seinen abgewanderten Stars spielen ließ. Eine andere Spielweise lässt Sportchef Ralf Rangnick auch nicht zu. Emanzipationsversuche des Vorarlbergers, die es im Herbst gegeben hatte, wurden schon im Keim erstickt.

In der Winterpause ist man auch wieder vom 4-4-2 zum 4-2-2-2 zurückgekehrt, jener taktischen Grundformation, mit der Schmidt am erfolgreichsten war. Doch im Vergleich zu vor einem Jahr fehlen derzeit nicht nur die verkauften Kampl, Alan und Mane, sondern auch Christoph Leitgeb (Knie-Verletzung) und Andre Ramalho. Der Verteidiger steht derzeit nicht in der Startelf, weil er im Sommer nach Leverkusen wechselt.

Kommentare