Jüngere verwenden Dr. Google anders als Ältere

Jüngere verwenden Dr. Google anders als Ältere
Junge Internetsurfer suchen analytischer - wer schneller zum Ziel kommt.

Ein juckender roter Ausschlag - bevor jemand zum Arzt schaut, wird immer öfter Dr. Google um eine erste Diagnose befragt. Abhängig vom Alter können die Suchmethoden stark variieren. Die neue Studie des „Center for Research and Education on Aging and Technology Enhancement“ – kurz CREATE - zielt darauf ab, diese Methoden zu analysieren.

„Diagnosen im Internet zu suchen, könnte anspruchsvoller, als normales Onlinesuchen sein. Daten müssen aktiv gefunden, gefiltert und verstanden werden“, erklärt Professor, Joseph Sharit, von der Universität Miami.

In Testszenarien, nahmen insgesamt 60 Erwachsene im Alter von 18 bis 85 Jahren teil. Sie mussten einen Test machen, der ihre kognitiven Fähigkeiten, wie logisches Denken oder die Verarbeitungsdauer von Daten, prüfte. Anschließend mussten die Teilnehmer Antworten auf komplexe, gesundheitliche Fragen im Internet finden. Bei der Auswertung der Antworten wurden Kriterien wie Alter, Interneterfahrung und die Ergebnisse des kognitiven Tests beachtet.

Ausschlaggebend: Alter und kognitive Fähigkeiten

Laut Studie, wenden jüngere Teilnehmer und jene mit höheren kognitiven Fähigkeiten eine analytische Herangehensweise an, indem sie gezielt nach Schlagworten suchen. Ältere Teilnehmer benötigten im Schnitt mehr Zeit, sie arbeiteten dennoch effizienter und erzielten ebenfalls richtige Antworten.

„Trotzdem sollte man nicht unterschätzen, wie schwer es für einige Menschen sein kann gesundheitsbezogene Probleme im Internet zu lösen", fügt Sharit hinzu. "Die jeweiligen Suchmethoden und ihre Erfolge könnten wichtige Ergebnisse liefern. Außerdem sollte man neue Wege, um Konsumenten mit gesundheitlichen Informationen zu versorgen, nicht unterbewerten. Vor allem für ältere Erwachsene, die einen altersbedingten Rückgang der kognitiven Fähigkeiten erleiden, wäre es wichtig."

Bioethikkommission fordert mehr Qualität

Innerhalb der Stellungnahme „Partizipative Medizin und Internet“ fordert die österreichische Bioethikkommission allerdings mehr Qualität von Dr. Google. Sie verlangt eine erkennbarere Kennzeichnung qualitätsgesicherter Inhalte durch die öffentliche Hand. Dadurch soll die Privatsphäre des Internetbenutzers vor versteckten, kommerziellen Angeboten geschützt werden. Außerdem soll die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung durch bildungspolitische Maßnahmen gefördert werden und für das medizinische Personal soll es Weiterbildungsmaßnahmen zur Internetbenutzung im Bereich Gesundheit geben.

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