Wie die Provence in die Südsteiermark kam

Lavendelfelder gehören seit 15 Jahren zur Kitzecker Sommerkulisse.
Kitzeck im Sausal, der höchstgelegene Weinort Österreichs, punktet mit Wein, Kulinarik, Wellness - und Lavendel.

Der "Franz" hält sich dezent im Hintergrund und ist dennoch allgegenwärtig. Zum Beispiel als erfrischender Cocktail aus Weißwein, Soda und einem Schuss Lavendelsirup, den Theresia Heigl-Tötsch ihrem Ehemann zu Ehren gleich nach ihm benannt hat. Eine Ehre, die "dem Franz" wohl auch zusteht. Schließlich ist er schuld daran, dass seine Frau heute als "Lavendelfrau" tituliert wird und der typisch südsteirische Hof mit dem Hausnamen Wunsun in Kitzeck im Sausal weithin als "Lavendelhof" bekannt ist. Und zwar, weil er den Wunsch seiner Frau nach einer Reise zu den Lavendelfeldern der Provence vor 15 Jahren mit "Dann bau doch selber welchen an" kommentierte.

Lavendel getrocknet und als Sirup

Wie die Provence in die Südsteiermark kam
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Heute verströmen drei Lavendelsorten, die auf zwei Hektar nach biologischen Kriterien angebaut werden, ihren betörenden Duft. Bis Ende Juli tauchen sie die Felder in tiefes Violett-blau, das vom satten Grün der südsteirischen Hügellandschaft mit ihren Weinbergen umrahmt wird. Dann sind auch die letzten Blüten abgeerntet, werden getrocknet und von Theresia Heigl-Tötsch destilliert, eingekocht und in ihrem Hofladen verkauft. Dort können Gäste auch kosten. Der erwähnte "Franz" schmeckt zum Butterbrot, das mit puren Lavendelblüten oder Lavendelsalz bestreut wird ebenso, wie zum Fruchtjoghurt mit Lavendelsirup.

Weingärten mit 70 Grad Neigung

Derart eingelullt von Duft und Geschmack dieser südsteirischen Provence ist fast vergessen, dass man sich hier in Kitzeck im Sausal im höchsten Weinort Österreichs (564 m) befindet. Steil sind die Hänge, deren Bearbeitung bei bis zu 70 Grad Neigung nicht so einfach wie im Flachland sind. Doch der Aufwand lohnt sich: Die mineralischen Schieferböden verdankt die ganze Region Sulmtal-Sausal einem Urgestein, das hier vor 60 Millionen Jahren in einem riesigen Meer lag. Die besondere Bodenzusammensetzung dieses "Sausaler Stocks" gibt den Weinen ihren besonderen Charakter.

Wie die Provence in die Südsteiermark kam
Sulmtal, Sausal, Verwendung honorarfrei bei Berichterstattung über Tourismusregion Sulmtal Sausal!!!!
Nicht die für die Südsteiermark typischen Sauvignon Blancs und Welschrieslinge sind hier die "Signature-Weine", sondern Rieslinge. Wie die heurige Ernte wird, können auch die erfahrensten Winzer nicht abschätzen. Ein plötzlicher Frost Ende April hat mehr als 90 Prozent der frischen Reben zerstört.

Sausaler Terroir

Das "Sausaler Terroir" der vergangenen Ernten lässt sich dennoch vortrefflich bei den Weinbauern im Ort verkosten. Praktisch hinter jeder Straßenwindung taucht ein interessanter Betrieb auf, der eine Einkehr lohnt. In der rustikalen, holzvertäfelten Buschenschank des Weinguts Warga-Hack serviert die Familie Hack zu ihren bio-zertifizierten, fruchtigen Weißweinen eine Brettljause mit Fleisch vom Labonca-Sonnenschwein, weißem Lardo-Speck und Rindfleischspezialitäten von Sulz bis Rohschinken.

Kulinarische Hochgenüsse ...

Wie die Provence in die Südsteiermark kam
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Lokale Zutaten, auf hohem Niveau verkocht, und dazu ein Glas aus dem hauseigenen Weingut – das alles kann Dietmar Kappel, Küchenchef und Kellermeister im eigenen Weingut seinen Gästen anbieten. Zur gebratenen Maishendlbrust mit Sulmtaler Rahmsterz und Kastanienhonig-Jus passt etwa ein Riesling Urgestein perfekt, und zu den Variationen vom Kitzecker Bauerntopfen harmoniert ein hauseigener Welschriesling Eiswein.

... und Wellness mit Meer-Feeling

Nach all den lukullischen Genüssen lässt man gern bei Wellness die Seele baumeln, mit Blick in die Weinberge, versteht sich. Im 4-Sterne-Haus Kappel werden Massagen auch im Freien angeboten. Und wer im Outdoorpool (mit Meersalz angereichert) eine Runde dreht, kann sich fast jenes Urmeer vorstellen, das diese malerische Landschaft schuf.

Info

Wie die Provence in die Südsteiermark kam
Anreise Im Pkw: A2 bis Graz, A9 Richtung Spielfeld, Abfahrt Leibnitz, geradeaus bis Fresing. Dann rechts abbiegen, 3 km den Berg hoch. Mit der Bahn bis Bhf. Leibnitz, weiter mit Bus Fa. Weinlandreisen.

Weinmuseum Einblicke in die Geschichte und Gerätschaften des Weinbaus der Region. Adresse: Steinriegel 11, geöffnet bis 31. Oktober immer Sa., So und Feiertag 10–12 Uhr und 14–17 Uhr.

Wein-Wanderweg Rund um Kitzeck führt der zehn Kilometer lange Wein-Wanderweg Nr. 8. Die Wanderung (kein Spaziergang!) beginnt mitten auf dem aussichtsreichen Kamm. 3,5 Stunden lang erlebt man die abwechslungsreiche Natur im südsteirischen Hügelland.

Feinschmeckerrallye Sechs Spitzenköche servieren sechs Gänge in sechs verschiedenen Restaurants. 150 €/P. (inkl. Transfer, Aperitif, Betriebsführungen). Infos & Buchung: Tourismusverband (unten)

Lavendel-Küche Z. B. Kirchenwirt (1 Haube, 13 Punkte), www.kirchenwirt-heber.at
– Hotel & Restaurant Steirerland (Höch 10), www.steirerland.co.at

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Unterkunft4*- Wein- und Vitalhotel Weingut Kappel (Steinriegel 25), DZ/ Frühstück ab 77 €/P., HP ab 97 €/P. Spa mit Winzersauna, Vinotherapie (Bild).www.wein-wellness-hotel.at
– Weingut Landhaus Schwarz (Greith 35), Winzerzimmer pro Tag ab 34 €/P. Öko-Badeteich, große Ruhewiese.www.schwarz-kitzeck.at
–Bio-Weingut Warga-Hack (Gauitsch 20). DZ ab 34 €/P,warga-hack.at

TVB Sulmtal-Sausal,  03456 / 3500, info@sulmtal-sausal.at, www.sulmtal-sausal.at

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