Mitt Romney wegen Religion attackiert

Weil Mitt Romney Mormone ist, hat sich der evangelikale Prediger Robert Jeffress offen gegen den US-Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen.

Er ist Mormone - Es ist Mitt Romneys politische Achillesferse - und nun hat ein politischer Gegenspieler erstmals direkt darauf gezielt. Der populäre evangelikale Prediger Robert Jeffress hat sich offen gegen Romney als Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ausgesprochen. Der Grund: Romney ist Mormone. Jeffress tat die Glaubensrichtung als "Kult" ab und empfahl, einen "christlichen Kandidaten" zu wählen.

Der Prediger Jeffress ist ein enger Vertrauter von Romneys derzeit härtestem Gegner im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, dem texanischen Gouverneur Rick Perry. Der ist selbst ein christlicher Fundamentalist, behauptet etwa, dass alle, die nicht an Gott glaubten, zur Hölle fahren müssten, und hat mit Jeffress gemeinsam sogenannte Gebetstage veranstaltet, an denen bis zu 30.000 Menschen teilnahmen.

Obwohl die Mormonen an Gott glauben und die Bibel auch bei ihnen als heilige Schrift gilt, sind sie streng konservativen, evangelikalen Christen in den USA suspekt. Gerade diese Christen sind republikanische Kernwählerschaft, mit einem geschätzten Stimmenanteil von etwa 50 Prozent.

Hindernis Mormonentum

Romneys Mormonentum gilt bei politischen Beobachtern daher als wichtiges persönliches Hindernis im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur. Trotz bemerkenswert schwacher Gegner und einer bisher perfekt inszenierten Kampagne - es ist Romneys zweite - gilt der ehemalige Gouverneur von Massachusetts weiterhin als Verlegenheitskandidat. So führt er zwar das republikanische Kandidatenrennen an, wurde aber von jedem aussichtsreichen Neueinsteiger bisher umgehend in den Umfragen überholt. So auch von Rick Perry, der sich allerdings dann in mehreren TV-Debatten so gründlich blamierte, dass er hinter Romney zurückfiel. Bei der für heute angesetzten TV-Debatte der Kandidaten will Perry wieder Boden gutmachen.

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