Zuwanderung steigt – aber nicht in allen EU-Ländern gleich
An einigen europäischen Staaten zieht der Strom der Migranten und Flüchtlinge gänzlich vorüber. Andere, darunter Österreich, spüren die Immigration zahlenmäßig viel deutlicher als der Durchschnitt der EU-Länder. Besonders deutlich wird dies anhand von Erhebungen des Forschungsinstitutes Pew, das die Migrationsbewegungen von Juli 2015 bis Ende Juni 2016 untersucht hat. Mehr als eine Million Menschen haben in diesem Zeitraum auf der Suche nach Asyl die EU-Außengrenze überschritten.
Rekordwert
Ein Wert, der innerhalb der EU laut Pew-Ergebnissen nur noch von Österreich übertroffen wird. In Österreich erhöhte sich die Zahl der Immigranten von Juli des Vorjahres bis jetzt um 1,3 Prozent. Der Anteil der nicht in Österreich geborenen Menschen in Österreich beträgt somit 18,5 Prozent.
Um ein Vielfaches höher ist dieser Wert allerdings in der Schweiz: Fast ein Drittel der Bevölkerung der Eidgenossenschaft (30,1 Prozent) kam nicht in der Schweiz auf die Welt. Die Zahl der Zuwanderer erhöhte sich in den vergangenen zwölf Monaten hier um 0,8 Prozent.
Auf der mittlerweile geschlossenen Balkanroute erreichten im Vorjahr mehr als 400.000 Flüchtlinge Ungarn. Doch die Allerwenigsten, die sich registrieren ließen (und damit für einen starken Anstieg in der Statistik sorgten), blieben in Ungarn, sondern reisten weiter. Etwa nach Deutschland, das im Vorjahr eine so hohe Zuwanderung wie nie zuvor wahrnahm: 2,1 Millionen Menschen zog es 2015 ins Land, Arbeitsmigranten und Flüchtlinge. Einen Rekord erreichte aber auch die Auswanderung: knapp eine Million Menschen.
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