Zentralmatura: In zwei Schulen wurde manipuliert

Zentralmatura: In zwei Schulen wurde manipuliert
Ein Lehrer am Militärgymnasium Wr. Neustadt manipulierte vier Arbeiten. Weiterer Vorfall in Vorarlberg.

Die Zentralmatura bleibt ein brisantes Thema. Nachdem es zuletzt Probleme mit überlasteten Servern und vorzeitig veröffentlichten Maturafragen gab, ist nun ein neuer heikler Fall bekannt geworden. Vier schriftliche Mathematik-Arbeiten sollen durch einen Lehrer am Militärgymnasium in Wiener Neustadt manipuliert worden sein. Der Landesschulrat in NÖ hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet und den betroffenen Lehrer inzwischen vom Dienst suspendiert. Ein weiterer Vorfall muss auch in Vorarlberg überprüft werden. Das teilte das Bildungsministerium am Samstag mit.

Im Zuge einer Kontrolle kam ans Tageslicht, dass der Lehrer am Oberstufen-Realgymnasium an der Militärakademie vier Schüler nachweislich besser beurteilt hatte. Zwei Mathe-Prüfungen wurden nach einer neuerlichen Korrektur von „Genügend“ auf „Nicht Genügend“ gesetzt. Trotz Manipulation war eine Arbeit mit „Nicht Genügend“ beurteilt worden und bleibt das auch. Die vierte Prüfung wird wegen vorgetäuschter Leistungen nicht beurteilt, der Schüler hat aber die Chance, beim Nebentermin im Herbst anzutreten. Für die drei weiteren Schüler sei eine Kompensationsprüfung Anfang Juni möglich. Bisher steht fest, dass die Arbeiten nach der Klausur unter Anleitung des Lehrers manipuliert wurden.

Bestürzt

Werner Sulzgruber, Direktor des Militärgymnasiums, wirkte bestürzt, wollte aber Fragen des KURIER nicht beantworten. „Im Moment will ich mich nicht äußern. Erst in ein paar Tagen“, erklärte er. Sulzgruber will die Erhebungen durch den Landesschulrat NÖ und die Staatsanwaltschaft abwarten. Bei dem Fall in Vorarlberg soll der Lehrer bei der Benotung der Mathematik-Klasur anscheinend Falsches als richtig gewertet haben. Die Schulaufsicht hat daraufhin zwei Kollegen mit der neuerlichen Korrektur der Arbeiten beauftragt. Disziplinäre Schritte werden geprüft.

Im Bildungsministerium heißt es dazu: Die zuständigen Behörden hätten alle vorgesehenen Schritte gesetzt, betont Sektionsleiter Kurt Nekula. Angesichts des heiklen Themas Zentralmatura versucht man, allzu große Aufregung über die Manipulationen zu vermeiden.

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