Die Aufgaben der Zentralmatura in Mathematik

Was hinter diesem Deckblatt folgte, brachte so manche in den Klassen gehörig ins Schwitzen.
Vom 200-Meter-Lauf bis zu "Ötzi": Womit sich die Schüler in Mathe plagten.

Fahrenheit und Celsius: Während man in Europa die Temperatur in Grad Celsius angibt, verwendet man in den USA die Einiheit Grad Fahrenheit: 32 Grad Fahrenheit entsprechen 0 Grad Celsius. Eine Gleichung zu erstellen, die den Zusammenhang zwischen der Temperatur in Grad Fahrenheit und der Temperatur in Grad Celsius angibt - das war eine der Aufgaben im ersten Teil der Mathematik-Zentralmatura.

Im vertiefenden zweiten Teil mussten die Maturantinnen und Maturanten Aufgaben zu einem Trainingsplan für einen 200-Meter-Lauf lösen, "ein Intervall für das Alter der Gletschermumie 'Ötzi' zum Zeitpunkt ihres Auffindes berechnen" und sich mit dem Thema Blutgruppen befassen: Etwa mit der Fragestellung, welche Blutgruppen aufgrund abgebildeter Diagramme sowohl in Österreich als auch in Deutschland häufiger anzutreffen sind als im weltweiten Durchschnitt.

Das Bundesinstitut bifie hat jetzt die beiden Aufgabenhefte veröffentlicht:

Aufgabenheft, Teil 1

Aufgabenheft, Teil 2

Wie es den Schülerinnen und Schülern mit diesen Beispielen ergangen ist, das lesen Sie bitte hier.

Übrigens: In keinem anderen Fach werden im Regelfall bei der Reifeprüfung so viele „Nicht Genügend“ verteilt. Bei einer Probeschularbeit im Dezember erhielt fast ein Drittel der Schüler eine negative Note.

Wie die Mathe-Matura abgelaufen ist

An den AHS ist die Mathe-Zentralmatura für alle Schüler gleich und besteht aus zwei Teilen zu je 24 Punkten. Insgesamt dauert sie 270 Minuten. Den ersten Teil bilden 24 sogenannte „Typ-1-Aufgaben“, bei denen die Schüler Grundwissen und Grundfertigkeiten „ohne darüber hinausgehende Eigenständigkeit“ nachweisen müssen. Die Aufgaben können dabei nur als gelöst (ein Punkt) bzw. nicht gelöst (null Punkte) bewertet werden. Nach 120 Minuten muss das Teil-1-Aufgabenheft abgegeben werden.

Der zweite Teil besteht aus vier bis sechs umfangreicheren „Typ-2-Aufgaben“ (mit je zwei bis sechs Unteraufgaben), bei denen eine „selbstständige Anwendung von Wissen und Können erforderlich ist“. Pro Unteraufgabe können dabei null bis zwei Punkte verteilt werden. Für die Bearbeitung des zweiten Teils stehen 150 Minuten zur Verfügung.

Was für ein "Genügend" reicht

Für ein „Genügend“ müssen im ersten Teil zwei Drittel der Aufgaben richtig gelöst, also 16 Punkte erreicht werden - unabhängig von der Punkteanzahl im zweiten Teil. Ausnahme: Im zweiten Teil können noch extra gekennzeichnete sogenannte „Ausgleichspunkte“ gesammelt werden, die für den ersten Teil angerechnet werden. Wer also etwa 13 Punkte im ersten Teil und drei „Ausgleichspunkte“ im zweiten sammelt, ist ebenfalls noch positiv.

Die Aufgaben haben unterschiedliche Formate: Neben offenen Formaten, bei denen einfach die Antwort zu einer Aufgabenstellung ins Aufgabenheft geschrieben wird, gibt es noch Zuordnungsaufgaben (Antwortmöglichkeiten müssen Aussagen zugeordnet werden), Konstruktionsaufgaben (Ergänzung von Punkten, Geraden bzw. Kurven), diverse Multiple-Choice-Formate sowie Lückentexte. Für beide Prüfungsteile dürfen aus dem Unterricht gewohnte technologische Hilfsmittel (z. B. Taschenrechner) und approbierte Formelsammlungen verwendet werden.

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