Staat hat im Schlafzimmer nichts verloren

Stronach verteidigt Köfers pikante eMails als „reinePrivatsache“. Ein Rücktritt sei deshalb „kein Thema“
Pikante Mails: Parteichef Stronach gibt Kärntner Gerhard Köfer nach Sex-Affäre Rückendeckung.

Nachdem alle amourösen Mails inklusive sämtlicher pikanten Details von Kärntens Landesrat Gerhard Köfer in der Boulevardpresse unzählige Male veröffentlicht wurden, bemüht sich das Kärntner Team Stronach wieder in den politischen Alltag zurückzukehren. Der angeblich gehörnte Ehemann und Ex-Team-Stronach-Landtagsabgeordnete Siegfried Schalli wechselte zur FPÖ.

Gerhard Köfer, der eine Affäre mit der Ehefrau von Siegfried Schalli vehement bestreitet, schließt einen Rücktritt definitiv aus. „Ja, ich habe Frau Schalli eMails geschrieben, aber nicht solche derben wie in der Boulevardpresse veröffentlicht wurden. Und ich hatte auch nie ein Verhältnis mit der Ehefrau von Schalli. Das ist nur ein perfider Rachefeldzug von Schalli, deswegen trete ich nicht zurück.“

Köfer bekommt auch Rückendeckung von Parteigründer Frank Stronach. Der Milliardär pendelt derzeit wieder zwischen Kanada und Florida und sieht in den peinlichen Sexmails keinen Verstoß gegen die Werte der Partei. „ Ich stehe voll hinter Gerhard Köfer. Was sich hier abspielt ist reine Privatsache von Köfer und Schalli und hat nichts mit Politik zu tun. Unsere Werte beziehen sich auf die Politik und Korruption. Für mich ist ein Rücktritt Köfers kein Thema“, sagt Stronach im KURIER-Interview.

Den anzüglichen Inhalt und die mehr als derbe Wortwahl kennt Frank Stronach offenbar nicht. „Ich lese keine Mails“, kommentiert er die Frage. Und schließt das Kapitel Gerhard Köfer mit einem Sager von Playboy-Gründer Hugh Hefner ab: „Der Staat hat in den Schlafzimmern nichts verloren.“

Den Zorn von Stronach zieht man sich offenbar mit Rebellion gegen Kreditrückzahlungen zu, aber nicht als Verfasser von Sexmails.

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