Mit Dienstwagen zum Schäferstündchen?

Siegfried Schalli.
Kurzzeit-Obmann Siegfried Schalli wechselte zu den Freiheitlichen

Das Team Stronach kommt einfach nicht zur Ruhe. Am Mittwoch hat der Kärntner Kurzzeit-Landesobmann Siegfried Schalli seinen Austritt aus dem Klub und den fliegenden Wechsel zu den Freiheitlichen mitgeteilt.

Vorangegangen war ein weit unter der Gürtellinie angesiedelter „Ehekrieg“ zwischen Schalli und Landesrat Gerhard Köfler, bei dem Ersterer Schmutzwäsche bis ins Detail auftischte. So habe Köfer ein Verhältnis mit seiner Frau angefangen. Schalli reichte die Scheidung ein. Einen privaten Besuch bei Schallis Frau soll Köfer mit Dienstauto und Chauffeur absolviert haben. Köfer ließ dementieren und will klagen. Schalli weiter: „Köfer hat mir am Montag in einer Parteisitzung eine Verurteilung vorgeworfen, die schon 17 Jahre zurückliegt und längst getilgt ist. Damit war für mich klar, dass das Team Stronach nicht mehr meine politische Heimat sein konnte.“

Keine Geldfrage

Für die FPÖ ist es ein willkommener Anlass, den nach der Landtagswahl am 3. März auf sechs Personen geschrumpften Klub aufzustocken. „Schalli ist unabhängiges Mitglied und aufgrund seiner Kompetenz willkommen“, sagt Klubobmann Christian Leyroutz über seinen Banknachbarn. Für Parteichef Christian Ragger wiederum ist die Aufnahme von Schalli „der erste Schritt, vernünftige Kräfte im Land ins freiheitliche Lager zu ziehen.“

Ob damit auch finanzielle Vorteile für die FPÖ verbunden sind, werden vermutlich erst die Gerichte entscheiden. „Das Geld ist nicht ausschlaggebend, aber eine höhere Förderung steht uns zu“, sagt Leyroutz. Das wiederum bestreitet Landtagsdirektor Robert Weiss und bezieht sich dabei auf die Landesverfassung.

Viel Geld steht hingegen für das Team Stronach auf dem Spiel. Durch den Wechsel Schallis zur FPÖ ging der Klubstatus verloren; das Team Stronach ist in Kärnten – wie das BZÖ – nur noch eine Interessengemeinschaft. Das bedeutet 76.000 Euro weniger Klub- und 200.000 weniger Parteienförderung jährlich.

Gerüchte

Kein Wunder, dass Köfer und sein Team um „Ersatz“ bemüht sind. Es soll sich um BZÖ-Mann Willi Korak handeln. Andererseits wird gemunkelt, dass die FPÖ an der orangen Landesobfrau Johanna Trodt-Limpl interessiert ist. „Ich weiß nichts davon“, sagt Ragger auf KURIER-Anfrage.

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