SPÖ lässt Gaugg abblitzen

Der frühere Freiheitliche und 27 andere Wechselwillige dürfen der SPÖ nicht beitreten.

Reinhart Gaugg ist mit seinem Ansinnen, der SPÖ in Kärnten beizutreten, abgeblitzt. Der Landesparteivorstand lehnte einen entsprechenden Antrag des früheren Freiheitlichen am Montag einstimmig ab. Neben Gaugg wurden auch die Beitrittsanträge von 27 weiteren Personen verworfen, die zur SPÖ wollten.

"Wir haben keinem dieser Begehren zugestimmt, da es sich um Personen handelt, die für andere politische Gruppierungen ein Mandat oder eine andere öffentliche Funktion innehatten", sagte SPÖ-Parteichef Peter Kaiser. Bei der Wahl am 3. März in Kärnten hatte die SPÖ die FPÖ (vormals FPK bzw. BZÖ) bekanntlich als stärkste Partei abgelöst.

Laut SP-Geschäftsführer Daniel Fellner wollten großteils ehemalige FPK-Mitglieder wechseln, aber auch einige ÖVP-Funktionäre: "Jene, die den Mitgliedsbeitrag von 73 Euro bereits bezahlt haben, bekommen ihn zurückerstattet."

Fehltritte

Reinhart Gaugg erlangte erstmals am FPÖ-Parteitag in Innsbruck 1986 Bekanntheit. Gemeinsam mit Siegfried Kampl war er es, der Jörg Haider schulterte, nachdem dieser Norbert Steger als FPÖ-Chef gestürzt hatte. Gaugg brachte es in der Folge bis zum FPÖ-Sozialsprecher im Nationalrat.

Eine Alkofahrt 2002 wurde seiner Polit-Karriere zum Verhängnis. Er trat als Abgeordneter zurück, aus dem Posten als Vize-Generaldirektor bei der Pensionsversicherungsanstalt wurde auch nichts mehr. Gaugg machte aber auch als "Nazi-Buchstabierer" von sich reden. "Neu, attraktiv, zielstrebig, ideenreich" - so interpretierte er das Wort 1993.

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