Voves & Schützenhöfer im Auge des Wähler-Orkans

Sie streichen Beamtenposten und Politiker-Jobs. Sie legen Gemeinden zusammen und verlangen der Bevölkerung Spar-Opfer ab: Seit 2010 haben sich die Chefs von SPÖ und ÖVP, Franz Voves und Hermann Schützenhöfer, die Sanierung der maroden Landesfinanzen und eine nachhaltige Reform der Steiermark zur Aufgabe gemacht.

Auch zum Preis, dass sie dafür politisch abgestraft werden.

Und das werden sie nicht zu knapp (Grafik). Bei der Nationalratswahl 2013 färbten die Steirer ihr Land blau. Bei der EU-Wahl am vergangenen Sonntag konnte die ÖVP nur hauchdünn die Mehrheit vor der FPÖ verteidigen. Die rote Landeshauptmann-Partei rutschte auf den peinlichen dritten Platz ab.

Franz Voves und Hermann Schützenhöfer überlegen, sich dem zu erwartenden Wähler-Orkan höchstpersönlich zu stellen. Hochrangige Funktionäre aus beiden Parteien sagen dem KURIER, intern würden sich die Indizien in diese Richtung mehren. Erklärt haben sich die Parteichefs gegenüber ihren Funktionären noch nicht.

In der SPÖ wird man langsam nervös. "Wir haben keinen programmierten Nachfolger. Voves muss einfach bleiben, denn schön langsam wird die Zeit für einen Nachfolger zu kurz, um einen Amtsbonus aufzubauen."

In der ÖVP weiß man um diese personelle Schwäche der SPÖ. Daher ist man mit einer Wiederkandidatur Schützenhöfers nicht unbedingt glücklich. Sie würde die Chance verbauen, mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl als Zugpferd den Landeshauptmann-Posten zurückzuholen.

Voves und Schützenhöfer, so heißt es, würden sich auf eine kräftige Wähler-Watsch’n einstellen. "Hauptsache gemeinsam fünfzig Prozent", laute die Losung. Das reiche, um ihr Reformwerk zu vollenden.