ÖVP kürt am Sonntag Hofburg-Kandidaten

Für wen bleibt die Hofburg eine Luftblase?
Tagesordnung für ÖVP-Vorstand verschickt: Keine Regierungsumbildung.

Im April wird in Österreich gewählt - bisher steht aber nur eine Kandidatin für die Hofburg fest. Die Juristin Irmgard Griss hat sich zuletzt via eigener Neujahrsansprache für die Bundespräsidentschaft empfohlen. Am Wochenende könnte klar sein, wer ihr Konkurrent von der ÖVP wird.

Am kommenden Sonntag am Abend findet eine seit längerer Zeit geplante Sitzung des ÖVP-Vorstands statt. Am Montag hat ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald die Tagesordnung für das Treffen verschickt. Darauf findet sich jedoch keineswegs nur Routine, sondern nichts Geringeres als die Wahl des ÖVP-Kandidaten für die Bundespräsidentschaft.

„Am Sonntag am Abend wird es hoch her gehen“, gibt man sich in der ÖVP-Zentrale geheimnisvoll. Offiziell bestätigen will die ÖVP die Hofburg-Entscheidung nicht.

Es heißt, offiziell sei die Partei immer noch im Ungewissen, ob Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll tatsächlich antritt. Doch wäre ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner wirklich nicht von St. Pölten informiert worden, würde die Tagesordnung für den ÖVP-Vorstand wohl anders aussehen.

Am Montag, den 11. Jänner trifft sich dann die Bundesparteileitung der ÖVP. Auch dort wird die Kür des Präsidentschaftskandidaten auf der Tagesordnung sein.

Entscheidungen über eine Regierungsumbildung stehen weder beim Vorstand noch bei der Parteileitung auf dem Programm. Logischerweise wird die ÖVP die Präsentation ihres Präsidentschaftskandidaten nicht durch neue Minister überschatten.

Es ist auch nicht nötig. Mit der Kandidatur für die Hofburg ist gesetzlich keinerlei Zwang verbunden, andere Regierungsämter sofort aufzugeben. Somit kann die ÖVP mit einer Regierungsumbildung auf die SPÖ warten. Diese will am Freitag, den 15. Jänner ihren Kandidaten für die Hofburg – mutmaßlich Sozialminister Rudolf Hundstorfer – präsentieren.

SPÖ-Parteivorstand am 15. Jänner

Die SPÖ hingegen hat erst am 15. Jänner einen Termin für den Parteivorstand. Hier gilt vor allem Sozialminister Rudolf Hundstorfer als wahrscheinlicher Kandidat. Bei den Grünen wächst derweil der Druck auf Altparteichef Alexander van der Bellen anzutreten. Ob die FPÖ einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt - etwa Ursula Stenzel oder Rechnungshofchef Josef Moser - oder Griss unterstützt, ist noch immer offen.

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