Gernot Rumpold wieder auf Anklagebank

Gernot Rumpold wieder auf Anklagebank
Hypo-Prozess: Ab heute wird eine dubiose Kreditvergabe von 7,5 Millionen Euro verhandelt.

Der nächste Hypo-Prozess startet heute, und die Anklagebank ist wieder einmal durchaus prominent besetzt: Ex-FPÖ-Werber Gernot Rumpold (noch nicht rechtskräftig zu drei Jahren Haft verurteilt), zwei Söhne von Maler Ernst Fuchs sowie Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer (er ist bereits zu 6,5 Jahren verurteilt) sind wegen Untreue angeklagt. Der Prozess dreht sich um das Projekt "Paradiso Museum Kulturpark Wien".

Die Fuchs-Söhne wollten das "Projekt" auf einem Areal der Stadt realisieren. Sie präsentierten ihr Projekt einigen Banken, blitzten aber überall ab. Nicht so bei der Hypo Alpe-Adria. Sie genehmigte einen 7,5 Millionenkredit.

Wie kam es dazu? Ex-FPÖ-Werber Gernot Rumpold fädelte den Deal ein. Er soll beim damaligen Landeshauptmann Jörg Haider interveniert haben. Doch das war kein Freundschaftsdienst von Rumpold. Er verlangte 2,5 Prozent Vermittlungsprovision. Der Kredit wurde "nur pflichtwidrig" und "trotz erheblicher Bedenken des Sachbearbeiters" vergeben, heißt es in der Anklageschrift. Zudem seien "Sicherheiten geschönt" worden.

Die Paradiso-Privatstiftung war nur mit einer Sacheinlage in Form von vier Fuchs Bildern gegründet worden. Als Sicherheit gab es nur den Zugriff auf das Baurecht. 2005 floss die erste Kredittranche von 750.000 Euro. Rumpold erhielt 417.000 Euro. In den folgenden Monaten wurde der gesamte Kreditbetrag ausgezahlt. Gebaut wurde der Kunstpark nie, denn 2006 geriet die Privatstiftung in Schwierigkeiten. Die Millionen sollen von den Brüdern nach Thailand geschleust worden sein, wo sie leben. Der Hypo wurden als Sicherheit neun Fuchs-Skulpturen übergeben, die über drei Millionen Euro wert sein sollten. Bei einer Versteigerung brachten sie aber nur 20.000 Euro.

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