Hundstorfer teurer als Wahlsieger VdB

FPÖ hat am meisten für Werbung ausgegeben, Van der Bellen am 3. Platz.
Blau investierte am meisten, Grün am effizientesten, Rot verpulverte ihr Geld.

Mit 1,92 Millionen Euro kann man eine Menge anstellen: eine Weltreise machen; eine Villa in Wien, eine mittelgroße Jacht oder 5690 KURIER-Jahresabos für Familie und Freunde kaufen.

Die SPÖ hat diese Summe laut Marktforschungsinstitut Focus in Wahlwerbung für Rudolf Hundstorfer investiert, der es im ersten Durchgang der Bundespräsidentenwahl auf bescheidene 11,3 Prozent gebracht hat, und dann ausgeschieden ist. Das ist eine halbe Million mehr, als das Team des (kurzzeitigen) Stichwahlsiegers Alexander Van der Bellen gebraucht hat: 1,39 Millionen. Am großzügigsten war die FPÖ mit 1,98 Millionen für Norbert Hofer.

Hundstorfer teurer als Wahlsieger VdB
Andreas Khol, Kandidat der ÖVP (11,1 Prozent), hat nur etwa halb so viel wie Hundstorfer ausgegeben: 1,07 Millionen. Am sparsamsten war Irmgard Griss mit rund 93.000 Euro – sie schaffte als Quereinsteigerin aber immerhin 18,9 Prozent.

Focus-Geschäftsführer Klaus Fessel betont, dass die Summen in der Praxis etwas geringer sein dürften, da in der Berechnung Rabatte nicht berücksichtigt worden seien. "Unsere Ausgaben liegen etwas darunter, sofern man nur Plakate und Inserate rechnet", bestätigt Lothar Lockl, Wahlkampfleiter von Van der Bellen. Eine größere Summe wurde zusätzlich für Personal, Büroräume und Veranstaltungen ausgegeben.

Sparsame Griss

Die Rangliste (siehe Grafik) entspricht den von den Wahlkampfteams gemeldeten Einnahmen: Bis 13. Mai flossen für den blauen Hofer 3,39 Millionen, an zweiter Stelle liegt SPÖ-Hundstorfer mit 3,09 Millionen, an dritter der von den Grünen unterstützte Van der Bellen mit 2,98 Millionen. Die unabhängige Kandidatin Griss hatte knapp 900.000 Euro zur Verfügung.

Das Team Van der Bellen sammelt derzeit Spenden für den neuerlichen Wahlkampf zur Stichwahl, die am 2. Oktober stattfinden wird. Etwa eine halbe Million habe man bereits, insgesamt würden für eine "österreichweit gut sichtbare Kampagne" 1,5 Millionen Euro gebraucht, rechnet Lockl vor. Das Hofer-Team möchte unter der Zwei-Millionen-Grenze bleiben. Der offizielle Wahlkampfauftakt ist für Anfang September geplant.

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