Hofburg: Heute Abend erstes großes TV-Duell

Reichen sich Hofer und Van der Bellen die Hand oder geht es deftiger zu?
Hofer und Van der Bellen treten auf Puls 4 zum ersten TV-Duell vor der Stichwahl an. Es könnte zeigen, wie die Kandidaten das Wahlkampf-Finish anlegen.

Exakt zwei Wochen vor der Stichwahl am 22. Mai treffen die beiden verbliebenen Bundespräsidentschaftskandidaten bei der ersten großen TV-Konfrontation aufeinander. Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (Grüne) matchen sich heute Abend um 20.15 Uhr beim Privatsender Puls 4 in "Wer wird Präsident? Das Duell".

Die ausführliche Analyse finden Sie nach der Sendung um 22.05 Uhr auf KURIER.at.

Einen ersten Vorgeschmack gab es am 27. April im Radio Ö1, wo sich die Kandidaten im Radiokulturhaus eher eine lockere Aufwärmrunde lieferten. Vor einem kleineren, hauptsächlich hoch gebildeten Ö1-Publikum war es keine Überraschung, dass die beiden eher den Staatsmann hervorkehrten. Gespannt darf man sein, ob sich Van der Bellen und Hofer im Fernsehen nun härtere Bandagen liefern.

Richtungsweisend

Dies könnte auch richtungsweisend für die nun bevorstehende heiße Phase des Wahlkampfs sein: Kommt es zum von vielen prophezeiten Lagerwahlkampf? Versucht Hofer, sein Gegenüber aus der Reserve zu locken oder beschränkt er sich darauf, seinen Vorsprung aus dem ersten Wahlgang zu verteidigen? Setzt Van der Bellen ausschließlich auf seine ruhige Art oder versucht er, Hofer ins rechte Eck zu drängen?

VIDEO: Hofer und Van der Bellen im KURIER-Gespräch

Bisher sah es danach aus, als ob der Ex-Grünen-Chef, der zuletzt auch von Hugo Portisch Unterstützung bekam, davor zurückschreckt, den blauen Kandidaten anzugreifen oder gar anzupatzen. In der Radiodiskussion sagte er einmal: "Wir sind schon wieder einer Meinung, Herr Hofer." Offenbar verspricht sich Van der Bellen von einer pointierteren Haltung nicht genug Zuspruch in breiten Bevölkerungskreisen. Andererseits hat der als Unabhängiger angetretene Wirtschaftsprofessor auch einen großen Rückstand aufzuholen und muss viele, auch linke Wähler mobilisieren. Zur Erinnerung: Im ersten Wahlgang erreichte Norbert Hofer 35,05 Prozent, Alexander van der Bellen 21,34 Prozent.

Letzte Duelle auf ATV und ORF

Eine weitere Gelegenheit, sein Profil zu schärfen, hat Van der Bellen ausgelassen. Seine Absage fürs ORF-"Bürgerforum" wirbelte großen Staub auf.

Die nächste TV-Konfrontation findet wieder im Privatfernsehen statt: Auf ATV stehen sich beide Kandidaten am Sonntag, 15. Mai, in "Meine Wahl - Das Duell" gegenüber (20.15 Uhr).

In der Woche vor der Stichwahl werden Hofer am Dienstag und Van der Bellen am Mittwoch noch einmal als Live-Gäste in die "ZiB 2" eingeladen, bevor am Donnerstag, 19. Mai, um 20.15 Uhr auf ORF 2 das letzte Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten, geleitet von Ingrid Thurnher, startet.

"Enzian geht nicht, weil der unter Naturschutz steht. Ich werde die Blume nicht mehr tragen können, denn die nächste Angelobung wird die als Bundespräsident sein. "

Hofer über die Kornblumen-Wahl

"Wir brauchen keine Zurufe von außen. Wir geben den Deutschen auch keine Ratschläge, wen sie wählen sollen."

Van der Bellen über deutsche Wahlempfehlungen

"Ich spiele Klavier, ich spiele Gitarre, ich male, ich gehe ins Theater und in die Oper."

Hofer über seinen Sinn für Kultur

"Ich konnte mal Klavier spielen. Es ist aber nicht die Rolle des Bundespräsidenten, Klavier zu spielen."

Van der Bellen kontert Hofer

"Das sind protokollarische Unsinnigkeiten, wo für Österreich nichts herausspringt."

Van der Bellen würde nicht nach Brüssel fahren

"Man kann mich nicht mit Donald Trump vergleichen. Schauen Sie sich das Parteiprogramm der Republikaner oder der Demokraten an: Da steht die FPÖ weit links."

Hofer über Vergleich mit Trump

"Herr Hofer macht gar kein Hehl daraus, dass er Straches verlängerter Arm in der Hofburg sein wird und will. Das Unbehagen sitzt bei den Menschen tief: Was wird Hofer in der Hofburg machen? Wird er der Regierung drei unerfüllbare Forderungen übermitteln und dann das Parlament auf lösen?"

Van der Bellen über den Konkurrenten

"Ich habe die Befürchtung, dass sich die in eine Richtung entwickeln, die für Österreich gefährlich sein könnte. Ich will mit diesen Leuten nichts zu tun haben."

Hofer über die Identitären

"Ich fürchte wirtschaftspolitische Isolierung. Und weil jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich direkt oder indirekt exportabhängig ist, bedeutet das eine höhere Arbeitslosigkeit. Es ist kein Zufall, dass Hofers erste Gratulanten Le Pen, Wilders oder die AfD waren. Alles rechtsextreme Parteien. Madame Le Pen spricht ausdrücklich von ihrem Wunsch, die EU zu zerstören. Auch das würde Arbeitsplätze kosten. Den 500.000 Arbeitslosen sage ich schon: Überlegt euch das gut!

Van der Bellen warnt vor Hofer

"Natürlich würde ich auch einen Gerhard Zeiler oder Christian Kern angeloben. Sollte die SPÖ einen neuen Kanzler und Parteichef auswählen ist das Sache der SPÖ. Ich werde sicher keinen Willkür-Akt setzen und das ablehnen".

Hofer über die Kanzler-Debatte

"Wir wissen alle, was wir hoffen. Ich hoffe sehr, dass die Alabas, Arnautovics und Dragovics sehr weit kommen. Das würde auch die Frage nach meiner ersten Auslandsreise klären. Am 10. Juli in Paris – das wär was."

Van der Bellen über die EURO

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