Häupl-Entscheidung nach Bundeswahl

APA12497402 - 27042013 - WIEN - ÖSTEREICH: Bürgermeister Michael Häupl im Rahmen des Landesparteitages der SPÖ "Sozial denken. Gerecht handeln", am Samstag, 27. April 2013 in Wien. APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET
Nachfolger: Die Wiener SPÖ bereitet sich bereits auf die Gemeinderatswahl 2015 vor

Die Nationalratswahl wird nicht nur für die Bundespolitik spannend.

Nach der Nationalratswahl könnte vor allem in Wien alles anders werden. In Wien schwelt seit Monaten die Debatte, ob Bürgermeister Michael Häupl bei der nächsten Gemeinderatswahl noch einmal kandidiert, oder ob er das Zepter abgibt.

Aus der Wiener SPÖ ist dazu Folgendes zu hören:

Erstens traut sich derzeit niemand zu sagen, wie sich Häupl entscheidet. Unbestritten ist aber, dass es Unmut in den Flächenbezirken gibt, die durch die grüne Basispolitik (Radwege, Parkpickerl) noch verstärkt wurde.

Häupl-Entscheidung nach Bundeswahl
Daniela Kittner
Zweitens: Die Entscheidung, ob Häupl geht oder 2015 noch einmal antritt, müsste bald nach der Nationalratswahl fallen, weil sonst die Zeit für einen Neuen zu knapp werde, um sich als Bürgermeister zu profilieren. Häupls 20-Jahr-Jubiläum als Bürgermeister im November 2014 abzuwarten, sei zu knapp, heißt es.

Drittens ist Tatsache, dass die Gemeinderatswahl – obwohl erst in zwei Jahren – im laufenden Nationalratswahlkampf bereits eine Rolle spielt. Die Kandidaten auf den SPÖ-Listen sind angehalten, beim Klinkenputzen in den Gemeindebauten nicht nur für die Bundespartei zu werben, sondern die Bürger auch abzufragen, ob und wo in der Wiener Kommunalpolitik der Schuh drückt.

Kleiner Tipp an die Leser: Wer immer in den nächsten Wochen einen SPÖ-Wahlkämpfer zu Gesicht bekommt, kann erwünschtermaßen eventuellen Grant über die Wiener Stadtpolitik abladen.

Als mögliche Häupl-Nachfolger werden die üblichen Verdächtigen genannt: Sozialminister Rudolf Hundstorfer oder Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Mit Außenseiterchancen werden Infrastrukturministerin Doris Bures und Finanzstaatssekretär Andreas Schieder bedacht.

Im Zentralsekretariat der SPÖ-Wien dürfte sich jedenfalls etwas ändern. Parteisekretär Christian Deutsch steht in interner Kritik. Deutsch gilt zwar als exzellenter Organisator, aber als wenig kommunikativ – auch gegenüber den eigenen Funktionären.

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