Landeshauptmann will das auch bleiben: Kein Gedanke an Zeit nach der Wahl

APA10952218-2 - 13012013 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - LH Gerhard Dörfler im Rahmen des Wahlkampfauftaktes der FPK in Klagenfurt am Sonntag, 13. Jänner 2013. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Gerhard Dörfler, FPK, ist überzeugt, weiterhin den Chefsessel im Land besetzen zu können.

Gerhard Dörfler – wer sonst?“ Was seine Partei plakatiert hat, ist für den FPK-Spitzenkandidat Credo. Der 57-jährige gelernte Bankkaufmann verliert an die Zeit nach dem 3. März 2013 keine Gedanken. Die Politik, mit der er lange „nichts am Hut“ hatte, ist ihm längst ans Herz gewachsen. Aus dem „nur vom Schicksal gewähltem Landeshauptmann“ – nach dem Unfalltod von Jörg Haider im Oktober 2008 – ist seit dem 1. März 2009 auch ein von den Kärntnerinnen und Kärntnern gewählter geworden.

Als ältestes von sieben Kindern einer Arbeiterfamilie (Vater) mit bäuerlichem Hintergrund (Mutter) musste Dörfler früh anpacken. Mit zehn Jahren verdiente er sein erstes Geld im Sägewerk des nationalen FPÖ-Politikers Reinhold Huber. Doch zum auch politisch freiheitlich denkenden Menschen wurde er erst durch Jörg Haider, der ihn 2001 über Nacht als Nachfolger für Mathias Reichhold in die Landesregierung holte.

Seit damals ist die Politik sein „Bier“. Ein Wortspiel, das auf Dörflers letzte Tätigkeit in der Privatwirtschaft zurückgeht, denn er war Chef der Schleppe-Brauerei in Klagenfurt.

Als Verkehrsreferent war Dörfler ein treuer Diener seines Herrn. Im Zuge der Ortstafeldiskussion versetzte er gemeinsam mit Haider eine Tafel, was ihm prompt eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs einbrachte. Doch die Staatsanwaltschaft legte sie mit dem Hinweis, Dörfler sei sich „als juristischer Laie der strafrechtlichen Tragweite seiner Handlung nicht bewusst“ gewesen, zurück.

Ein Wink des Schicksals? Heute kann sich Dörfler rühmen, als Landeshauptmann, der im April 2011 den Jahrzehnte schwelenden Ortstafelkonflikt gelöst hat, in die Geschichte einzugehen. Und mit berechtigtem Stolz kann er behaupten: „Erstmals spielen die Ortstafeln im Wahlkampf keine Rolle.“

Peinlich

Doch der Name Dörfler steht auch für nicht immer „staatsmännische“ Handlungen. Wie der peinliche Negerwitz in Anwesenheit von Roberto Blanco, ein Witz über die Polizei vor Polizisten oder sein Auftritt beim Villacher Faschingsumzug. Der „Anpacker“ in ihm brach durch, als er beim Bäume fällen am Klagenfurter Ring selbst die Motorsäge in die Hand nahm.

In die Geschichte eingegangen ist auch seine Aussage zum Tod Haiders: „In Kärnten ist die Sonne vom Himmel gefallen.“ Über Haider lässt er auch viereinhalb Jahre nach dessen Tod nichts Schlechtes sagen („Einem Toten darf man nicht in den Sarg spucken“). Vom „System Haider“ hat sich Dörfler inzwischen etwas distanziert.

Neben dem Politiker, Bierologen und Banker Dörfler gibt es auch noch den Sportler Dörfler. Mehrfacher Landesmeister auf verschiedenen Laufstrecken, ist er noch heute bei diversen Lauf-Events am Start, um eine gute Figur abzugeben.

Bisher erschienene Porträts der Spitzenkandidaten:

Peter Kaiser (SPÖ)

Josef Bucher (BZÖ)

Gerhard Köfer (Team Stronach)

Selbstbeschreibung Menschenfreund, Umsetzer, „Nichtparteisoldat“

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen? Mit dem Dalai Lama

Drei Wünsche Gesundheit, Zufriedenheit, Freunde

Lieblingsfarbe Im Winter grün, im Sommer blau

Lieblingsspeise Brennnesselsuppe

Lieblingsbuch „Die Post-Kollaps-Gesellschaft“ von Johannes Heimrath

Lieblingsfim/TV-Serie Sieben Jahre in Tibet

Politisches Vorbild John F. Kennedy

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