Was Sie über Rudolf Hundstorfer wissen sollten

Rudolf Hundstorfer
Die SPÖ schickt ihren ehemaligen Sozialminister ins Rennen um die Hofburg.

Eigentlich ist Rudolf Hundstorfer ja schon Präsident, allerdings nur vom Wiener Handballverband. Als aktiver Handballer war er nach eigenen Angaben nicht sehr erfolgreich, als Sozialdemokrat umso mehr. 1951 wurde er im roten Wien geboren, natürlich in einfachen Verhältnissen mit Klo am Gang. 18 Jahre später trat er als Verwaltungsbeamter in den Staatsdienst ein, den er sein ganzes Leben lang nicht mehr verlassen sollte. Er engagiert sich in der Gewerkschaft, wird Jugendreferent, leitender Referent, Landesvorsitzender und geschäftsführender Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, dann sogar Vize-Chef des ÖGB; nebenbei arbeitet er sich im Gemeinderat zum Vorsitzenden hoch. So weit, so langweilig.

"Ich wusste nicht, was ich da unterschrieb"

2006 wird alles anders. Die im Gewerkschaftsbesitz befindliche Bawag hat sich bei hochriskanten "Karibik-Geschäften" verspekuliert, der ÖGB steht vor der Auflösung, die Verantwortlichen treten zurück. Aus der Asche steigt Rudolf Hundstorfer, neuer Chef des ÖGB. Es wird bekannt, dass er noch als Stellvertreter ein Papier unterschrieb, das dem ÖGB die Schulden der Bawag übertrug. "Ich wusste nicht, was ich da unterschrieb", sagt Rudolf Hundstorfer dann. Als Retter des ÖGB gilt er trotzdem. 2008 wird er von Bundeskanzler Faymann zum Sozialminister ernannt, die Gewerkschaft wollte dort einen aus ihren Reihen, warum also nicht gleich den Chef selbst. Es wird wieder langweiliger, er verlässt diesen Posten für die nächsten acht Jahre nicht. Seine Amtszeit ist weder ins Positive noch ins Negative Aufsehen erregend. Rudolf Hundstorfer liebt die Konstanz, als er zum dritten Mal heiratet, ist es seine erste Frau, die er noch einmal ehelicht. Kompliziert? Aber nein: Dritte Hochzeit, zweite Frau, First Lady - also wenn es nach den Plänen der SPÖ geht jedenfalls.

Der Mann für alles

Warum Rudolf Hundstorfer jetzt überhaupt Bundespräsident werden soll, ist leicht erklärt: Werner Faymann ist noch immer Bundeskanzler und Michael Häupl noch immer Wiener Bürgermeister - für beider Nachfolge war er auch im Gespräch. Hundstorfer ist alles durch und für die Partei. Nur sein Englisch, das hat er nicht von der SPÖ, das hat er sich selbst beigebracht. "Konversation funktioniert", sagt er – high se internätional solidarity!

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