Zivilisten und Kämpfer verlassen drei Städte in Syrien

Bilder aus der Provinz Idlib.
Punkt eines Abkommens zwischen Regierung und Rebellen erfült. Anschlag im Homs tötet 32 Menschen.

In Syrien hat Aktivisten zufolge am Montag die letzte Phase zur Umsetzung eines seltenen Abkommens zwischen Rebellen und Regierung über die Verlegung von Kämpfern und Zivilisten begonnen. Demnach werden in den kommenden Tagen insgesamt 450 Menschen, darunter auch Verletzte, aus drei lange Zeit umkämpften Städten gebracht.

Aus Sabadani, der letzten Rebellenbastion an der Grenze zum Libanon, seien am Montag die ersten von 120 Kämpfern abgezogen worden und würden über den Libanon und die Türkei in andere noch von den Aufständischen gehaltene Gebiete in Syrien gebracht, teilte die in Großbritannien ansässige "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" mit.

Im Gegenzug sollten aus den letzten von Regierungstruppen gehaltenen schiitischen Ortschaften in der nordwestlichen Provinz Idlib, Fua und Kafraja, 335 Zivilisten und Kämpfer in andere Städte unter Kontrolle von Damaskus gebracht werden, teilte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle weiter mit. Ihre Angaben wurden von unabhängiger Seite zunächst nicht bestätigt.

Die Verlegungen von Kämpfern beider Seiten ist der Abschluss eines dreistufigen Abkommens, das die Regierung und Aufständische im September unter UN-Vermittlung geschlossen hatten. Die erste Etappe war eine Waffenruhe, die zweite humanitäre Hilfe.

Bombenanschlag in Homs

Bei zwei Bombenanschlägen im Zentrum der syrischen Stadt Homs sind nach Informationen einer oppositionsnahen Gruppe mindestens 32 Menschen getötet worden. Im Stadtteil Sahra sei am Montag eine Autobombe detoniert, außerdem habe sich dort ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt, berichtete die in Großbritannien ansässige "Syrische Beobachtungsgruppe für Menschenrechte" am Montag.

Rund 90 Personen seien verletzt worden. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, zwei Autobomben seien explodiert. Sie gab niedrigere Opferzahlen an: sechs Tote und 37 Verletzte.

Seit einem Anfang des Monats vereinbarten Waffenstillstand zwischen Rebellen und Regierungstruppen war dies der zweite größere Anschlag in der Stadt. Der Waffenstillstand hatte den Weg für die Übernahme der letzten noch von Rebellen kontrollierten Teile von Homs durch die Armee geebnet. Rund 700 Aufständische und deren Familien verließen die Stadt. Die Vereinbarung wurde von den Vereinten Nationen mit ausgehandelt.

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