Kurz zur Türkei: Österreich hält an seiner Position fest

Ein Bild aus freundlicheren Tagen: Minister Kurz und Amtskollege Cavusoglu
Am Montagabend wurde der türkische Botschafter in Wien in seine Heimat zurückgerufen.

Die Türkei hat ihren Botschafter in Österreich zu Konsultationen nach Ankara zurückgerufen um "über die Beziehungen zu Österreich zu beraten", wie Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu erklärte.

Der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, bestätigte dies am Monatagabend. Schnöll sagte auch, dass der österreichische Geschäftsträger in Ankara, Georg Oberreiter, anstelle des auf Urlaub befindlichen Botschafters Klaus Wölfer am Montag ins türkische Außenministerium zitiert worden sei. Der Hintergrund dürfte die Kurdendemonstration am Samstag in Wien gewesen sein, sagte Schnöll, er könne dies allerdings nicht bestätigen.

Kurz zur Türkei: Österreich hält an seiner Position fest
Türkischer Botschafter in Österreich, 2016, Hr. Gögüs

Die Kundgebung in Wien fand unter dem Motto "Demonstration gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und die Isolation von Abdullah Öcalan" statt. Der inhaftierte Abdullah Öcalan war Vorsitzender der in der Türkei verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Kurz: Österreich hält an Position fest

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hält auch nach dem temporären Abzug des türkischen Botschafters aus Wien an seinen Positionen zur Türkei fest. Das erklärte ein Sprecher des Ministers am Dienstag. Man nehme den Schritt zur Kenntnis und führe die bilateralen Gespräche "auf allen Ebenen" weiter.

Seit dem gescheiterten Putsch in der Türkei Mitte Juli sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich angespannt. Die Türkei warf Österreich "radikalen Rassismus" vor. Zuvor hatten die Aussagen von Bundeskanzler Kern bezüglich eines Verhandlungsstopps in Sachen EU-Beitritt und die Schlagzeilen zu einem neuen türkischen Gesetz zum Kindesmissbrauch für Verstimmungen gesorgt.

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