Moskau sperrt Roten Platz zu Silvester

Nun strebt Prochorow aber nach mehr: Er will 2012 in den Kreml einziehen. Sein Gegner: Ex-Präsident und nunmehriger Premier Wladimir Putin.
Offenbar aus Furcht vor Anschlägen wird der zentrale Platz für die Öffentlichkeit geschlossen.

Anders als in Wien müssen die Moskauer auf ihre Silvesterparty im öffentlichen Raum verzichten. Offenbar aus Furcht vor Anschlägen bleibt der Rote Platz in Moskau erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Jeder, der sich zu dem Platz begebe, um auf den Anbruch des neuen Jahres zu warten, werde von der Polizei fortgeschickt, wurde Moskaus Sicherheitschef Alexej Majorow am Montag auf der Rathaus-Website zitiert.

Für gewöhnlich versammeln alljährlich sich tausende Moskauer und Touristen auf dem Platz, wenn dort zum Jahreswechsel die Kreml-Glocken läuten.

Offizielle Begründung für die Schließung: Auf dem Platz findet ein Konzert statt, das vom staatlichen TV-Sender Kanal Eins aufgezeichnet wird und bei dem nur geladene Gäste zuhören dürfen. Doch hält mancher Moskauer den Grund für vorgeschoben. Die Schließung des Roten Platzes komme "einer Schließung des Times Square in New York gleich", sagte der frühere Abgeordnete Alexander Kliukin dem Radiosender Kommersant.

Nach den islamistischen Anschlägen in Paris wurden auch in Russlands Hauptstadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Schon der Absturz einer russischen Passagiermaschine über Ägypten Ende Oktober, bei dem 224 Menschen ums Leben gekommen waren, hatte die Angst steigen lassen. Es sei kein Geheimnis, dass Moskau "ein Wunschziel für einen Anschlag internationaler Terroristen ist", sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin kürzlich.

Kommentare