Terrorangst in Genf: Zwei Syrer verhaftet

Sprengstoffspuren im Auto entdeckt. UN-Sitz und andere potenzielle Ziele werden schwer bewacht.

Einen Tag nach dem Terror-Großalarm in Genf hat die Schweizer Polizei am Freitag ihre Fahndung nach mutmaßlichen Terroristen in der Metropole fortgesetzt. Zwei Syrer wurden verhaftet, in deren Auto Sprengstoffspuren gefunden worden sind, berichtete der öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehsender SRF am Freitag. Auf einer Straße, die an die Grenze zu Frankreich führe, sei ein Polizeieinsatz im Gange. Die Genfer Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob die beiden Festnahmen mit der seit Mittwoch laufenden Fahndung nach vier mutmaßlichen Islamisten mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammenhängen.

Die Alarmstufe bleibt erhöht, hieß es bei den Sicherheitsbehörden. Potenziell gefährdete Gebäude wurden stärker als sonst bewacht. Abgesehen vom UN-Komplex wurden für Synagogen, den Flughafen und Bahnhöfe die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Ein UN-Sprecher sagte, es gebe "keine spezielle Terrordrohung gegen die Vereinten Nationen". Dennoch waren einige Wachmannschaften bei den UN mit automatischen Waffen ausgerüstet. Zeitweilig war auch ein Terminal des Genfer Flughafens gesperrt.

Die Lage sei nicht mit der in Brüssel vergleichbar, sagte der Genfer Sicherheitsdirektor Pierre Maudet der Zeitung „Le Temps“. In der belgischen Hauptstadt hatte im November im Zuge von Abwehrmaßnahmen gegen einen befürchteten Anschlag das öffentliche Leben mehrere Tage lang stillgestanden.

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