Putin: Schärfere Töne gegen den Westen

Der Kreml verbietet sich Einmischung des Westens in russische Angelegenheiten.

Russlands Präsident Wladimir Putin verschärft in der Ukraine-Krise den Ton gegenüber der Europäischen Union und den USA. Der Westen solle sich nicht in russische Interessen einmischen, sagte er am Freitag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Niemand sollte Russland Ultimaten stellen, erklärte er vor dem Hintergrund der gegen sein Land verhängten Wirtschaftssanktionen.

Den USA warf er vor, die Ukraine-Krise ausgelöst zu haben. Russland habe nicht mit dem Streit angefangen. Putin forderte den Westen auf, Druck auf die ukrainische Regierung auszuüben, um die Krise zu lösen. Russland sei bereit, seinen Einfluss auf die Separatisten im Osten des Landes zu nutzen, damit der bereits im Februar beschlossene Minsker Friedensplan umgesetzt werde. "Wenn mit der Umsetzung der politischen Entscheidungen begonnen wird, wird es dort keine Waffen mehr geben", sagte er auf die Frage, ob Russland die Rebellen aufrüste. Russland nehme dazu Einfluss auf die moskautreuen Aufständischen in der Ostukraine - aber der Westen müsse auch Einfluss nehmen auf die prowestliche Regierung in Kiew.

Der Präsident forderte einen direkten Dialog zwischen der Regierung in Kiew und den Gebieten Luhansk und Donezk, die von den Separatisten kontrolliert werden. Trotz der schweren Krise seien die Beziehungen zwischen dem russischen und dem ukrainischen Volk eng, meinte Putin.

Die EU und die USA werfen Russland vor, die separatistischen Rebellen im Osten der Ukraine auch militärisch zu unterstützen. Russland weist das zurück und hält dem Westen vor, den Sturz der russlandfreundlichen Vorgänger-Regierung in Kiew betrieben zu haben. Die EU hat mit Einreiseverboten sowie Handelsbeschränkungen auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland reagiert.

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