Mehr als 600 Gefangene in Turkmenistan begnadigt
In Turkmenistan hat Präsident Gurbanguli Berdimuchamedow zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan die Freilassung von 612 Gefangenen angeordnet. Wie die staatlichen Medien am Samstag berichteten, sind unter der Begnadigten auch 26 Häftlinge, die aus dem Ausland stammen. Ihre Herkunftsländer wurden nicht genannt.
In den Gefängnissen Turkmenistans sitzen zahlreiche Häftlinge aus den Nachbarländern Afghanistan, Iran, Kasachstan und Usbekistan. Turkmenistan ist nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten einer der repressivsten Staaten der Welt. Kritiker und Gegner des Staatschefs werden unnachgiebig verfolgt.
"Fabrizierte" Anklage gegen Journalisten
Mehrere Menschenrechtsgruppen hatten beispielsweise erst am Donnerstag Berdimuchamedow aufgerufen, den Journalisten Saparmamed Nepeskuljew freizulassen, der für den Sender Radio Free Europe arbeitete. Nepeskuljew wurde bereits im vergangenen August festgenommen und offiziell wegen Drogendelikten verurteilt. Aktivisten sprachen von einer "fabrizierten" Anklage gegen den Journalisten.
Nepeskuljews Angehörige haben seit September 2015 keinen Kontakt mehr zu ihm. Im vergangenen Jahr war ein Gesetz verabschiedet worden, nach dem eine Begnadigung von Häftlingen, die wegen Drogendelikten einsitzen, nicht möglich ist.
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