Kreml muss Kasparow Schadenersatz zahlen

Garri Kasparow
Der Ex-Schachweltmeister klagte erfolgreich vor dem EGMR. Er und zwei Mitstreiter bekommen 10.000 Euro.

Der russische Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow hat erfolgreich vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen den Kreml geklagt. Russland muss nach einem EGMR-Urteil von Donnerstag dem 50-jährigen Oppositionsführer sowie zwei Mitstreitern jeweils 10.000 Euro Schadenersatz für die Festnahme bei einer Anti-Kreml-Kundgebung 2007 zahlen.

Ein Gericht hatte die Gruppe Oppositioneller damals wegen Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Kläger seien nur festgenommen und verurteilt worden, weil die Kundgebung nach Auffassung der Behörden nicht erlaubt gewesen sei, hieß es in dem Urteil. Dieses Vorgehen sei "unverhältnismäßig und für die Erhaltung der öffentlichen Ordnung nicht erforderlich" befanden die Grundrechts-Richter. Gegen dieses Urteil kann Berufung beantragt werden.

Kasparow lebt im Ausland. Er befürchtet, wie andere Gegner von Kremlchef Wladimir Putin wegen seiner Teilnahme an Protesten eingesperrt zu werden.

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