Jeder Zweite im Jemen braucht Hilfe
"Ich war früher einmal für das Rote Kreuz ein Jahr lang in Aden stationiert. Das war eine wunderbare, lebendige Hafenstadt. Als ich das letzte Mal im August des Vorjahres dort war, erkannte ich sie nicht mehr wieder. Straßen, ja ganze Viertel sind verwüstet, es gibt keinen Strom", sagt Yehia Khalil. Er koordiniert die Rotkreuz-Hilfe für das Bürgerkriegsland, in dem selbst seine Mitarbeiter in die Schusslinie kommen: "Im Vorjahr mussten wir unsere internationalen Experten abziehen, nachdem uns mit vorgehaltenen Waffen alles Geld und unsere Autos abgenommen worden waren", so der gebürtige Libanese zum KURIER.
Schwere Gefechte
Diese chaotische Gemengelage werde dadurch verschärft, so Khalil, dass die Terrororganisation "El Kaida auf der Arabischen Halbinsel" ihr Unwesen treibt und von Saudi-Arabien unbehelligt bleibe – nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. "Es ist eine Katastrophe, die sich hier abspielt."Eine Entspannung oder Lösung des Konflikts sieht der Rotkreuz-Mann nicht. Zumal sich die Aufmerksamkeit der wichtigsten "Spieler" (USA, Russland, Saudi-Arabien, Iran) auf Syrien richtet.
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