IS-Extremisten erobern Hafenstadt Sirte

IS-Extremisten erobern Hafenstadt Sirte
Die Terrormiliz breitet sich offenbar immer weiter aus. USA und Türkei rüsten syrische Rebellen auf

In Libyen haben die Dschihadisten, die sich zur Terror-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) bekennen, die wichtige Hafenstadt Sirte eingenommen. Das bestätigt der Leiter der örtlichen Universität, deren Betrieb eingestellt werden musste. Sirte verfügt über einen wichtigen Ölhafen. Zudem gilt die Stadt am Mittelmeer als wichtiger Knotenpunkt an der Küstenstraße zwischen der Hauptstadt Tripolis und weiteren Öl-Terminals entlang der Küste.

Der Ableger des IS, der in weiten Teile Syriens und des Iraks dominant ist, ist seit Ende Oktober des Vorjahres in Libyen aktiv. Allerdings liegen kaum gesicherte Berichte über die Miliz vor. Es wird spekuliert, dass die „Gotteskrieger“ auch die Hafenstadt Derna kontrollieren. In Tripolis sowie in Bengasi sollen IS-Kämpfer ebenfalls schon Präsenz gezeigt haben. Für Entsetzen sorgten die Dschihadisten, als sie jüngst ein Video veröffentlichten, auf dem die Enthauptung von 21 ägyptischen christlichen Kopten zu sehen ist. Bei einem der Terroristen könnte es sich um einen Amerikaner handeln, berichtet ABC News.

Nach dem Blutbad ließ Kairo Kampfjets aufsteigen und IS-Stellungen bei Derna bombardieren. Zudem fordert Ägypten vom UN-Sicherheitsrat ein Mandat für eine internationale militärische Intervention in seinem westlichen Nachbarland. Besonders alarmiert ist man auch in Italien angesichts des Erstarkens der Extremisten in Libyen. Denn von der Südgrenze des Urlauberzieles sind die Terroristen jetzt nur noch 300 km entfernt. Und damit klopfen sie gleichsam an die Türe der EU. Es wurden schon Drohungen gegen Rom ausgestoßen. Die italienische Regierung reagierte mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Groß ist die Gefahr, dass sich unter die vielen Flüchtlinge, die täglich nach Italien kommen, auch Attentäter mischen.

Waffen für Rebellen

Indes wurde bekannt, dass die USA und die Türkei künftig Rebellen in Syrien mit Waffen ausrüsten werden. Zudem sollen 400 amerikanische Militärkräfte die Kämpfer, aber außerhalb des Landes, ausbilden. Vermutlich soll so die säkulare „Freie Syrische Armee“ gestärkt werden – im Kampf gegen Machthaber Assad, aber auch gegen den IS. Der Türkei wird vorgeworfen, zuvor islamistische Gruppen in Syrien unterstützt zu haben.

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