Camerons Konservative liegen in Führung

Miliband oder Cameron? Ein spannendes Rennen in Großbritannien.
Überraschend: Tories könnten laut Exit Polls einer absoluten Mehrheit sehr nahe kommen.

In Großbritannien wurde Donnerstag ein neues Parlament gewählt. Die Konservative Partei von Premierminister David Cameron liegt nach den ersten Exit Polls nach Wahlschluss mit mehr als 310 Sitzen deutlich vor der oppositionellen Labour-Partei von Ed Miliband. Die tatsächliche Stimmauszählung aber läuft erst an und wird bis Freitag andauern, bis der Ausgang der Wahl klar absehbar ist und damit auch die politisch entscheidende Sitzverteilung im Unterhaus.

Königsmacher

Da für keine der beiden großen Parteien eine absolute Mehrheit in Sicht war, dürfte wohl kleineren Parteien die Rolle als Königsmacher zukommen.

Cameron, Miliband, Vizepremier Nick Clegg von den Liberaldemokraten und Nigel Farage von der euroskeptischen UK Independence Party (UKIP) gaben ihre Stimme bereits am Donnerstagvormittag ab. Die rund 50.000 Wahllokale in den 650 Wahlkreisen öffneten um 8.00 Uhr (MESZ). Ein Teil der Wähler hatte schon vorher per Briefwahl abgestimmt.

Dominiert wurde der Wahlkampf vor allem von innenpolitischen Themen sowie der Einwanderungspolitik. Aber auch die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union stand im Fokus. Cameron hat für den Fall einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU angekündigt.

1. Skurrile Lesestunde: Eine Volksschülerin tut während David Camerons Besuch an ihrer Schule das, wonach wohl vielen zumute war. Sie schlägt entnervt den Kopf auf die Tischplatte und brockt dem Premier damit eines der unglücklichsten Fotos des Wahlkampfs ein.

2. Auch mit Unterstützung des Londoner Bürgermeisters Boris Johnson lief es für Cameron nicht viel besser: Die beiden brauchten in einer Kindertagesstätte fast zehn Minuten für ein Kinderpuzzle, die Betreuerin griff helfend ein.

3. UKIP-Kandidat Robert Blay droht, seinen konservativen Kontrahenten Ranil Jayawardena eigenhändig zu erschießen, sollte der es jemals in die Downing Street schaffen - dummerweise vor laufender Kamera.

4. Labour-Chef Ed Miliband beißt in ein Schinkensandwich und sichert sich mit dem recht unansehnlichen Fotoergebnis nicht nur Spott von der Presse, sondern auch den hämischen Twitter-Hashtag #edeats - Ed isst.

5. Nick Clegg gibt sich volksnah und lässt sich im Endspurt des Wahlkampfs auf ein Bowlingspiel ein. Blöd nur, dass er diesen Sport so gar nicht beherrscht und dabei ordentlich an den Pins vorbei haut.

6. So schnell kann es gehen: Eben noch als Tölpel verschrien, wird Ed Miliband plötzlich zum Sexsymbol der "Milifans", einer Gruppe vorrangig weiblicher Unterstützer, die sein Konterfei in allerlei Fotos von Superhelden und Stars hineinschneiden und dem Labour-Chef so zu einem skurrilen Online-Hype verhelfen.

Kommentare