Frankreich will in Syrien "in kommenden Wochen" angreifen

Sobald Ziele eindeutig identifiziert sind, will Paris gegen den IS losschlagen.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hat Luftangriffe gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat in Syrien für die "kommenden Wochen" angekündigt. "Sobald wir eindeutig identifizierte Ziele haben" würden die Angriffe erfolgen, sagte Le Drian am Mittwoch dem Radiosender France Inter. Die französische Luftwaffe fliegt seit dem 8. September Aufklärungseinsätze über Syrien. Machthaber Assad hat indes dem Westen vorgeworfen, für die Krise mitverantwortlich zu sein.

Staatschef François Hollande hatte in der vergangenen Woche Aufklärungsflüge über Syrien angekündigt, um mögliche Luftangriffe gegen die IS-Dschihadisten in dem Land vorzubereiten. Am Montagabend sagte der Präsident, solche Luftangriffe gegen den IS in Syrien seien "notwendig". Ähnlich äußerte sich Premierminister Manuel Valls am Dienstag. Einen Einsatz von Bodentruppen lehnte Valls ab.

Allianz

Frankreich hatte sich vor einem Jahr bereits den Luftangriffen der US-geführten Allianz gegen den IS im Irak angeschlossen, ein solches Vorgehen in Syrien aber zunächst ausgeschlossen. Die Regierung in Paris befürchtete, mit Angriffen auf den IS in Syrien den dortigen Machthaber Bashar al-Assad zu stärken. Frankreich hatte im Syrien-Konflikt eine besonders harte Linie im Umgang mit Assad gefordert. Inzwischen werden aber die IS-Terroristen international als die größte Gefahr wahrgenommen, die von dem Bürgerkriegsland ausgeht.

Deutschland hingegen behält eine andere Haltung bei. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat Forderungen nach einem militärischen Engagement in Syrien zurückgewiesen. "Ich warne vor diesen sehr einfachen Lösungen", sagte von der Leyen am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".

Die Bundeswehr sei in "hohem Maße bereits engagiert im Kampf gegen den Islamischen Staat". Von der Leyen verwies etwa auf den Beitrag Deutschlands bei der Ausbildung und Ausrüstung kurdischer Peschmerga-Kämpfer und anderer Gruppen im Nordirak. Auch dadurch sei die Miliz bereits "zurückgedrängt worden" und "tatsächlich einmal geschlagen worden" von den Peschmerga. Die Ausbildung der Kräfte vor Ort sei "das richtige Vorgehen". Auf internationaler politischer Ebene brauche es zudem "einen großen diplomatischen Rahmen" angesichts der Vielzahl der Konfliktparteien in Syrien, sagte die Ministerin. "

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