Asylcamp in München aufgelöst

epa03762389 A mother and child sit next to a banner reading 'Dry Hunger Strike' as asylum seekers refuse to drink water as part of a hunger strike at an outdoor protest camp in Munich, Germany, 27 June 2013. According to media reports, for five days about 100 asylum seekers have been on hunger strike in protest for better rights for refugees. Some of them have been taken to hospital. EPA/MARC MUELLER
Nach dem Hunger- und Durststreik von knapp 50 Asylsuchenden räumte die Polizei das Camp am Rindermarkt.

In München ist Sonntagfrüh ein Camp von knapp 50 Asylsuchenden im Hunger- und Durststreik von der Polizei aufgelöst worden. 44 der teils stark geschwächten Menschen wurden in zwölf Krankenhäuser gebracht, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte.

Die Asylbewerber aus mehreren asiatischen und afrikanischen Staaten hatten mit ihrer zuletzt lebensgefährlichen Aktion inmitten der Stadt am Rindermarkt die sofortige Anerkennung ihrer Asylanträge erzwingen wollen. Sie hatten seit sieben Tagen gehungert und seit Dienstag auch gedurstet.

Vermittlungsversuch gescheitert

Zuvor war ein Vermittlungsversuch des ehemaligen Münchner Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel (SPD) und des Vorsitzenden des Zentralrats der Katholiken, Alois Glück (CSU), gescheitert. Sie hatten eine schnelle Prüfung der Asylanträge binnen 14 Tagen in Aussicht gestellt. Die Betroffenen hatte sich ihrem Sprecher Ashkan Khorasani zufolge aber ein Angebot auf ein Aufenthaltsrecht erhofft.

Die Polizei musste nach eigenen Angaben am Sonntag um 5.00 Uhr zunächst eine Sitzblockade räumen. Dabei sei es "zu Gerangel und vorübergehenden Festnahmen gekommen", sagte ein Polizeisprecher.

Lebensgefahr

Die Stadt begründete die Räumung der zuvor geduldeten Aktion mit der konkreten, unmittelbaren Lebensgefahr für die Durststreikenden. Am Freitag hatte Gruppensprecher Khorasani den politisch Verantwortlichen noch ein Ultimatum gestellt und dabei mit dem Tod der Asylsuchenden gedroht: Entweder werde die Forderung der Hungerstreikenden "exakt erfüllt" oder es komme "zu Bobby Sands und Holger Meins auf den Straßen Münchens".

Sands und Meins waren Terroristen von IRA und RAF, die sich 1981 und 1974 zu Tode gehungert hatten.

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