Schule in Not: Aber es gibt Hoffnung

Wir haben schon sehr viel Zeit verloren, aber es gibt gute Beispiele, wie es besser geht. Eine KURIER-Serie.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Vor dummen Verschwörungstheorien ist man auch in Amtsgebäuden nicht sicher. Also verbreitete sich im Bildungsministerium die Kunde, der KURIER wolle mit einer intensiven Berichterstattung über Missstände in den Schulen Frau Heinisch-Hosek persönlich schaden. Schwachsinn. Die Wahrheit ist, wie so oft, recht simpel: Eine ehemalige Schuldirektorin erzählte in der Redaktion, dass es in Wien inzwischen viele Klassen gibt, wo kein einziges Kind deutsch kann. Kollege Bernhard Gaul rief ein paar Schulen im 5. Bezirk an und wurde sogleich fündig. Die Reportage aus der Gassergasse motivierte dann Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Schüler, uns ihre Probleme zu schildern. Und Jürgen Czernohorszky, der Präsident des Wiener Stadtschulrates unterstützte uns sogar noch bei den Recherchen. Er ist übrigens SPÖ-Mitglied wie die Ministerin. Was heißt das jetzt für Freunde von Verschwörungen?

Unsere Serie hat nur einen Zweck: Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Politik die Probleme schneller und grundsätzlicher angehen muss, vom Kindergarten bis zu den Unis. Und wir werden Beispiele zeigen, wie es viel besser geht. Das liegt nicht immer am Geld, das österreichische Bildungssystem gehört zu den teuersten. Wenn in Wien Lehrer fehlen, in Niederösterreich aber welche arbeitslos sind, dann hat der ganze Staat versagt. Und dieses Versagen wird uns noch sehr teuer kommen.

Noch etwas: Die besten Schulen garantieren noch keine Herzensbildung. ZiB2-Moderator Wolf machte in einem ohnehin peinlichen Interview mit Richard Lugner einen Fehler, das sollte er zugeben. Der Satz: "Alle Akte des Bundespräsidenten außer der Angelobung ... erfolgen auf Vorschlag des Bundesregierung" war falsch. Entschuldigung für einen Fehler? Fehlanzeige.

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