Hoch hinaus in Saalbach

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

FIS-Direktor Hannes Trinkl war zunächst skeptisch ob seiner Auto-Sprung-Idee.

von Wolfgang Winheim

über den Abfahrts-Weltcup

Es wird ein Samstag der Springer. Nicht nur bei der WM in Falun, wo auf der Normalschanze Medaillen vergeben werden, sondern auch im Abfahrts-Weltcup, in dem ein Sprung über ein Auto keineswegs zu den Normalitäten zählt.

Schauplatz der Premiere ist Saalbach-Hinterglemm, wo mit Ex-Abfahrer Bartl Gensbichler der Präsident vom erfolgreichsten Landesverband (Salzburg hätte mit acht Medaillen im Alleingang die Nationenwertung in Colorado gewonnen) der Rennleiter ist. Und wo erkannt wird, dass in Zeiten immer spektakulärer werdender Konkurrenz von Trendsportarten auch die Alpinen der anspruchsvollen Jugend Neues bieten müssen. FIS-Direktor Hannes Trinkl war zunächst skeptisch ob seiner Auto-Sprung-Idee. Tests überzeugten aber nicht nur den Ex-Weltmeister, sondern besonders Super-G-Weltmeister Hannes Reichelt und den Norweger Kjetil Jansrud. Beide überflogen schon in der Vorwoche den Audi-Sportwagen am Zwölferkogel.

Die Landung am Zielschuss erfolgt nach 60 Metern. Heute wird erstmals von allen Abfahrern und erstmals von Start bis Ziel auf der WM-Strecke von 1991 geprobt. Trinkl schließt nicht aus, dass der Sprung auch in den Super-G am Sonntag eingebaut wird. Was bedeuten würde, dass auch Marcel Hirscher zum Überflieger wird.

Hirscher spekuliert mit einem Super-G-Start, weil er im Weltcup jeden Punkt braucht, um Verfolger Jansrud auf Distanz zu halten – und damit als erster Österreicher zum vierten Mal en suite Gesamtweltcupsieger zu werden. Ein Ziel, das ihn mehr beschäftigt als finanzielle Gedanken. Zudem erhält nicht nur der Champion, sondern jeder der Top 15 im Weltcup (für ein Jahr gratis) das Auto, das in Saalbach übersprungen wird.

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