Der Mann sei kein Winner-Typ, sagte Frank Stronach und warf Joachim Löw bei der Austria hinaus.

von Wolfgang Winheim

über Frank Stronach und die WM der Superlative

Der Mann sei kein Winner-Typ, sagte Frank Stronach und warf Joachim Löw bei der Austria hinaus. Zehn Jahre später fehlt Löw, der mehr Softie als vorlauter Piefke ist, nur noch e i n Sieg. Wie auch immer seine Elf gegen die "Preußen Südamerikas" abschneidet – die WM geht als die der Superlative in die Fußballgeschichte ein.

Noch nie hockten weltweit so viele Menschen vor den Bildschirmen.

Noch nie wurde so viel (wie von Deutschen und US-Boys) gelaufen, noch (wie von Südamerikanern) so viel geheult.

Noch nie wurde ein Titelverteidiger so gedemütigt wie Spanien (1:5 gegen die Niederlande), noch nie ein Semifinalist so deklassiert wie Brasilien (1:7).

Noch nie löste eine WM im Gastgeberland, das sich das Fest 8,6 Milliarden kosten ließ, so konträre Reaktionen aus.

Einerseits sündteure Stadien, andererseits dramatische Defizite an sozialen Einrichtungen; einerseits tief katholisch, andererseits arg korrupt.

Ehe hierzulande alles wieder auf das Vorurteil "typisch südamerikanisch" reduziert wird, sei so wie am Beginn der WM auch an deren Ende festgestellt:

Mit jenen 17 oder 18 Milliarden, die im Hypo-Skandal versenkt wurden, ließen sich zwei Weltmeisterschaften austragen. Die nächsten zwei finden in Russland (2018) und Katar (2022) statt. Wo es ähnlich viele Skandalstorys und erneut keinen Weltmeister namens Österreich geben wird. Obwohl Stronach den Titel schon für 2010 angekündigt hatte.

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