Politik ist dieser Tage ein viel zu ernstes Geschäft, da wachsen den Clowns Flügel.

von Birgit Braunrath

über Trump, Lugner und den Schrillalarm, den sie auslösen

Ginge Heinz Fischer heute auf seine eigene Wahlkampfveranstaltung, man hielte ihn womöglich für den Platzanweiser. Mit der ihm eigenen Schrillheit eines Tarnanzugs nähme man ihm den Politiker kaum ab.

2016 beherrschen Prolitiker die Medien, vor allem die sozialen Massenmedien: Donald Trump, dessen Gesicht „Emoji“ spricht; Richard Lugner, dessen Ehefrau Badewannenfotos mit Gemahl postet; Selfmade-Provokateure mit Designer-Ego; Nonsense-Schleudern mit Teflon-Selbstbewusstsein. Man lacht sie aus. Und das macht sie stärker.

Trump spielt virtuos die Medienorgel, ohne zu wissen, ob er gerade für oder gegen die Waffengesetze, Abtreibung und die Gesundheitsreform ist, weil er alles schon irgendwann war – ein Chamäleon politischer Färbung, das nur eine Ideologie kennt: Ich bin der Größte. Lugner zitiert auf YouTube Bill Clintons Wahlkampfmnager („It’s the economy, stupid“), ohne zu wissen, dass er irgendwen zitiert – außer seinen eigenen Polit-Vormund, der ihm die Texte in den Mund legt. Politik ist dieser Tage leider ein viel zu ernstes Geschäft, da wachsen den Clowns Flügel.

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