Fahnen-Omen

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Ausgeflaggt wurde allenfalls am 1. Mai, rot, mit den drei Pfeilen.

von Andreas Schwarz

über die Fahnen-Lust zur EURO

Jetzt ist sie wieder da, die Zeit der Fahnen. Auf Balkonen, in Gärten, auf Autos wehen Rot-Weiß-Rot und andere Farben. Zeichen der Freude über die EURO und im Idealfall über einen Sieg des eigenen Teams.

Sonst haben es die Österreicher ja nicht so mit der Fahne. Okay, früher wehte sie zum Sendeschluss über den TV-Schirm. Der 26. Oktober war "Tag der Fahne". Aber ausgeflaggt wurde allenfalls am 1. Mai, rot, mit den drei Pfeilen.

Niemand aber wäre auf die Idee gekommen, wenn Franz Klammer oder Hermann Maier zu Tale rasten, eine Fahne zu hissen – obwohl nicht die, sondern wir gewannen. Nicht einmal als Conchita Wurst sang, wehte irgendwo irgendwas.

Jetzt aber sind wir Fußball und im EURO-Fahnenwind. Die Fahne holt man übrigens auch bei einer Niederlage nicht ein. Und, Ausflug in die Vexillologie: Eine der wenigen Nationen, deren Flagge nur aus Rot und Weiß besteht, ist England. Das schreibt sich auf die Fahnen, Mutterland des Fußballs zu sein. Hat aber seit 50 Jahren keinen Titel geholt. So viel zum auslegungselastischen Fahnen-Omen.

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