Kein Stellenmangel

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wir sind umgeben von Zahlen, die wir beherrschen müssen, weil sie uns beherrschen.

von Guido Tartarotti

über den IBAN-Code

Dialog, in der Filiale eines Handy-Netzbetreibers gehört: "Sagen Sie mir Ihr Kundenkennwort." – "Ich hab ein Kundenkennwort?" – "Ja." – "Äh, keine Ahnung, ist es ein Name?" – "Nein, das Kundenkennwort ist eine Zahl. Sagen Sie mir bitte Ihr vierstelliges Kundenkennwort!" – "Wie kann ein Wort vierstellig sein?" (usw. usf.)

Wir sind umgeben von Zahlen, die wir beherrschen müssen, weil sie uns beherrschen. Geben wir die falsche Zahl ein, dann ist die Karte eingezogen, das Handy gesperrt, die Türe zu, und wir stehen draußen, ausgesperrt aus dem Leben.

Ab 1. August ist jetzt der IBAN-Code Pflicht. Wer sich schon bisher die Kontonummer kaum merken konnte, wird sich fürchten. Aber Experten beruhigen: Eine 20-stellige Zahlenreihe im Kopf zu behalten, ist auch nicht schwieriger, als die "Bürgschaft" zu lernen (und bis wir die bei Überweisungen aufsagen müssen, dauert es noch ein paar Jahre).

Wirklich arm dran sind aber die Bürger Maltas – bei denen ist der IBAN 31 Stellen lang. So viel Platz gibt es bekanntlich im ganzen Inselstaat nicht.

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