Raus bist du noch lange nicht.

von Guido Tartarotti

über das Auszählen und die 3 Prinzipien.

Die Verhandlung vor dem Verfassungsgerichtshof bringt ans Licht, dass Wahl-Auszählungen bei uns offenbar „eh schon seit ewig“ nach den drei Grundprinzipien der österreichischen Realverfasstheit abgelaufen sind: 1) Des hamma immer schon so gemacht; 2) Wer lasst fragen?; 3) Sitzt, passt, hat Luft.

Das bedeutet, falls der VfGH die Wahl wiederholen lässt, könnte er eigentlich auch rückwirkend alle eh schon seit ewig schlampig durchgeführten Wahlen aufheben, und Kreisky oder Figl ist wieder Bundeskanzler. Vielleicht ließe sich nach diesem System die Zeit austricksen, die Beatles hätten sich nie getrennt, Niki Lauda wäre kommender Formel-1-Weltmeister und nicht Experte für dieses, jenes und das auch noch, und die Welt wäre noch schön übersichtlich schwarz-weiß. Natürlich wäre dann noch Glykol im Wein, an den Grenzen wäre Stacheldraht und das Smartphone hieße „Telefonzelle“, aber das wäre so manchem vielleicht eh recht.

Und ausgezählt haben wir damals so: „ Ene mene mu, raus bist du, raus bist du noch lange nicht ...“

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