Daten ohne Schutz

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Schon das Wort ist ein Missverständnis.

von Andreas Schwarz

über die Vorratsdatenspeicherung

Schon das Wort ist ein Missverständnis: Vorratsdatenspeicherung! Es geht nicht um die Speicherung dessen, was jeder an Reis-, Bier- und Zahnpastavorräten zu Hause hat, sondern um die Speicherung von Internet-, Telefon- und anderen Kontakten auf Vorrat – auf dass die Behörden im Falle des Kriminalfalles nachsehen können.Jetzt hat der EuGH die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gekippt (siehe Seite 10). Weniger die Speicherung sei von Übel, als die Dauer von bis zu zwei Jahren. Prompt schlagen die Datenschützer Purzelbäume vor Genugtuungsvergnügen.

Dazu zwei Meldungen: Laut Format ist Österreich eines jener Länder, in denen der US-Geheimdienst NSA die komplette Telekommunikation überwacht, ohne dass wir’s wissen. Und IT-Experten haben errechnet, dass 2013 die Daten von einer halben Milliarde Internet-Nutzer geklaut wurden, von wem auch immer.

Schön, dass Datenschutz festgeschrieben wird. Aber dass er auch schützt vor denen, die wissen, wie man an Daten kommt, ist das größte Missverständnis.

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